Witten. Es gibt neue Hoffnung für die Anwohner auf dem Schnee in Witten. Es könnte bald wieder einen Supermarkt geben. Die Pläne sind schon konkret.
Auf dem Schnee könnte es bald wieder ein Geschäft geben. Die Firma Harpen Immobilien, der das Gebäude auf der Kuppe der Ardeystraße gehört, hat einen Interessenten, der dort einen Supermarkt betreiben möchte. Geplant ist ein Lebensmittelmarkt auf einer Fläche von 800 m².
„Das leerstehende Gebäude wird abgerissen und komplett neugebaut“, sagt Prokurist Frank Neuhoff. Über dem Markt sollen zehn Wohnungen entstehen. Welcher Lebensmittelmarkt Interesse hat, kann Neuhoff noch nicht verraten. Noch sei die Tinte auf dem Vertrag nicht trocken. „Aber es ist alles mit dem möglichen Investor genau durchgeplant.“
Bebauungsplanverfahren wird jetzt bald auf den Weg gebracht
Als Nächstes müsse nun das Bebauungsplanverfahren auf den Weg gebracht werden. Bei der nächsten Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses am 14. November steht das Thema auf der Tagesordnung. Durch die Schließung des Lebensmittelmarktes auf dem Schnee im Jahr 2013 „besteht für den Bereich nunmehr eine Versorgungslücke für die wohnungsnahe Grundversorgung“, heißt es in der Verwaltungsvorlage. Der inzwischen dort wöchentlich stattfindende kleine Wochenmarkt könne die Lücke zwar verkleinern, aber nicht schließen.
Der Neubau der Wohnungen entspreche zudem dem Handlungskonzept „Wohnen“ der Stadt, nach dem ein jährlicher Bedarf von 114 neu zu schaffenden Wohneinheiten besteht. „Im Sinne einer möglichst geringen Versiegelung an Flächen ist es aus städtebaulicher Sicht vorteilhaft, vom Einzelhandel genutzte Flächen mit Wohnnutzungen zu verknüpfen“, heißt es.
Der Eigentümer des Grundstücks – die Harpen Immobilien – habe inzwischen zwei angrenzende kleinere Flächen erworben, um die Bebaubarkeit des Grundstücks zu verbessern. Diese Flächen sind derzeit ungenutzt. Insgesamt habe das Grundstück nun eine Fläche von rund 6000 m².
Pläne sollen Bürgern auf dem Schnee in Witten bald vorgestellt werden
Die Pläne für den Neubau und den Markt sollen nun möglichst bald den Bürgern und allen Beteiligten vorgestellt werden. Auch mit den umliegenden Städten müssten Abstimmungen getroffen werden. Harpen-Prokurist Frank Neuhoff geht davon aus, dass sich das Verfahren „mindestens sechs Monate, wenn nicht mehr“ hinziehen werde. Das sei der normale Vorgang. Er fürchtet nicht, dass es zu Problemen bei der Umsetzung kommen wird. „Der Markt ist ja von der Bevölkerung und der Politik gewünscht.“ Und dringend herbeigesehnt.
Seitdem der alte Edeka im Oktober 2013 geschlossen hatte, gibt es praktisch keine Möglichkeit für die Anwohner mehr, im Stadtteil einzukaufen. Lediglich der Bäcker im vorderen Anbau betreibt sein Geschäft weiter. Mittwochs gibt es seit 2015 einen kleinen Markt. Weitere Nahversorgung: Fehlanzeige. Sehr zum Ärger der Menschen im Städte-Dreieck. Nächste Möglichkeit einzukaufen ist für sie in Herdecke-Ende – oder die Ardeystraße weiter runter Richtung Witten.
Dennoch: Alle Bemühungen, einen neuen Betreiber für das Ladenlokal zu finden, scheiterten bislang. Die Situation galt als vertrackt. Das alte Gebäude sei zu klein für einen modernen Rewe- oder Edeka-Markt, hieß es immer, und für einen Discounter aufgrund der Hanglage und des Sanierungsbedarfs ebenfalls uninteressant. Ein größerer Neubau aber wird nicht genehmigt. Offenbar wurde mit den neuen Plänen nun ein Kompromiss gefunden.