Witten. Das Halloween-Haus von Familie Daut in Witten-Bommern lockt Besucher von nah und fern an. Diesmal gibt es sogar ein Grusellabyrinth.

„Wir halten die Nachbarschaft auf Trab“: Zu Halloween verwandelt Familie Daut ihren Garten in ein Gruselkabinett – und sich selbst in Monster, Skelette, Zombies und Riesenspinnen. An diesem Donnerstag (31. Oktober) ist das Haus der Dauts an der Alte Straße in Bommern kaum zu übersehen. Von Jahr zu Jahr kommen immer mehr Menschen, um sich das Spektakel anzusehen – und jedes Jahr wird es größer, aufwändiger, gruseliger.

Was mit ein paar einfachen Kürbissen und Spinnennetzen anfing, ist mittlerweile über die Stadtgrenzen hinaus bekannt. Etwa 200 Menschen kamen im letzten Herbst in die Alte Straße, um das Halloween-Haus zu bestaunen. Vor zehn Jahren fingen Holger (47) und Susanne (46) Daut an, am 31. Oktober verkleidet mit ihren Kindern durch die Straßen zu ziehen. „Irgendwann habe ich mir dann ein erstes Animatronic bestellt“, also eine Figur, die sich bewegen und Geräusche machen kann, „weil ich das bei einer Nachbarin gesehen habe“, erinnert sich Holger Daut.

Das Gruseln ist Familiensache: Jannis, Susanne, Jara und Holger Daut (von links) schmücken ihr Haus zu Halloween mit Gruselfiguren.
Das Gruseln ist Familiensache: Jannis, Susanne, Jara und Holger Daut (von links) schmücken ihr Haus zu Halloween mit Gruselfiguren. © FFS | Jürgen Theobald

Ihr neuer Steingarten vor dem Haus bringt die Familie schließlich auf die Idee, dort einen Friedhof der ganz speziellen Art aufzubauen. Mit den Jahren breitet sich die Dekoration aus – zunächst auf die Garageneinfahrt, dann auf den hinteren Garten. Mittlerweile nehmen die Utensilien zwei Kellerräume ein. „Seit fünf Jahren ist das Ganze jetzt eine größere Sache“, so Holger Daut.

15.000 Euro hat die Familie über die Zeit für ihr Halloween-Spektakel ausgegeben

Eine „größere Sache“ ist das Projekt allemal. Geschätzte 15.000 Euro hat die Familie über die Zeit für ihr Halloween-Spektakel ausgegeben. Sechs Nebelmaschinen, zehn Video-Beamer, 50 Lampen – dazu kommen Bewegungsmelder, Geräuschsensoren, Lautsprecher. Allein die technische Ausstattung ist riesig. Die sprechenden Puppen und die Dekoration bestellt Holger Daut zum großen Teil in den USA. Denn da sei der Markt größer und die Sachen günstiger. Für den ultimativen Grusel-Effekt scheuen die Dauts keine Kosten und Mühen.

Den ganzen Donnerstag verbringen sie mit dem Aufbau, damit der Garten um 18 Uhr, wenn die Besucher kommen können, einem Gruselkabinett gleicht. Die Technik ist nicht wetterfest, also muss noch in der Nacht alles wieder ins Haus geräumt werden.

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Das Feedback der Halloween-Besucher ist durchweg positiv: „Die Leute schätzen und respektieren die Arbeit sehr, die wir hier reinstecken“, so Susanne Daut. „Selbst die Kinder, die zuerst Angst haben, wollen hinterher meist gar nicht wieder gehen.“ Und jedes Jahr aufs Neue fragen die Nachbarn: „Was habt ihr dieses Mal Neues?“

Auch hier wird Halloween gefeiert

In der Werkstadt bringt DJ A-Eighty1 den Thriller auf den Dancefloor. Es wird bis tief in die Nacht getanzt. Los geht’s um um 22 Uhr. Der Eintritt kostet sieben Euro, Kostümierung ist erwünscht.

Das Jugendcafé in der Werkstadt verwandelt sich an Halloween in ein Horrorhaus. Schaurig-schöne Musik, blutige Drinks und erschreckende Partyspiele erwarten Jugendliche von 18 bis 22 Uhr. Tickets kosten drei Euro. Wer verkleidet ist, bekommt Rabatt.

Auch das Bethaus im Muttental feiert Donnerstag und Freitag Halloween, jeweils von 11 bis 18 Uhr. Die Besucher können an einer Gruseltour im schaurig dekorierten Museum teilnehmen.

Das große Highlight in diesem Jahr: Ein Grusellabyrinth. Mit dem Aufbau haben Holger Daut und sein Sohn Jannis (19) schon vor sechs Wochen begonnen. Durch Nebel und Schwarzlicht sieht man hier nichts, außer die leuchtenden Spinnenweben an der Decke. Geräusche einer Kettensäge, Schreie, rotes Licht und spritzendes Wasser: „Das wird sich fast so anfühlen, als würde Blut von jemandem, der gerade zersägt wird, spritzen“, erklärt Holger Daut.

Verrücktes Hobby: Holger Daut und seine Gruselfiguren.
Verrücktes Hobby: Holger Daut und seine Gruselfiguren. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

Das ganze Projekt ist Familiensache: Von Anfang an waren alle vier beteiligt. Während Holger Daut und Sohn Jannis die Technik installieren und immer neue Ideen umsetzen, schnitzt Tochter Jara (18) Kürbisse und schminkt klaffende Wunden und Hautfetzen. Für Susanne Daut (46) zählt vor allem das Miteinander: „Wir sind ein Treffpunkt für die Leute geworden, hier kommen alle zusammen, jung und alt.“ Bei Glühwein, Kakao und Würstchen kommt man ins Gespräch: „Heute ist alles so medial, aber hier reden die Leute noch miteinander, das ist einfach schön.“ Holger Daut: „Natürlich macht aber auch das Erschrecken Spaß.“

Gruselbereich frei ab 16 Jahren

Damit das nicht zu kurz kommt, gibt es in diesem Jahr einen besonders gruseligen Bereich im hinteren Garten. Den sollte man aber nicht unter 16 Jahren betreten: „Da liegen abgeschnittene Leichenteile herum und auf Videoprojektionen werden Menschen von Zombies gejagt“, sagt Holger Daut und fasst zusammen: „Halloween ist einfach fürchterlich viel Spaß.“