Witten. Der Arbeitsmarkt schwächelt, selbst im sonst so guten September. Gerade die Kräftenachfrage sank deutlich. Davon bleibt Witten nicht verschont.
Die Zahl der Arbeitslosen ist in Witten im September zwar zurückgegangen. Sie sank um 46 auf 3518 Betroffene. Allerdings fiel die Arbeitsmarktbelebung für diesen sonst besten Monat des Jahres im Vergleich zu den letzten Jahren deutlich schwächer aus, so die Agentur für Arbeit.
„Besonders die Kräftenachfrage bleibt weit hinter den Erwartungen zurück“, sagt Arbeitsagenturchefin Maren Lewerenz. Im Geschäftsstellenbezirk Witten, Wetter und Herdecke wurden 211 Stellen gemeldet, 28 weniger als im August und 193 weniger im September vor einem Jahr.
Positiv beurteilt Lewerenz die Entwicklung bei den Jüngeren, die noch in den letzten Monaten als Ausbildungs- und Schulabsolventen besonders von steigender Arbeitslosigkeit betroffen gewesen seien. Wie erwartet hätten die meisten von ihnen Arbeit gefunden. Erfreulich sei auch der Anstieg der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Kreis um 2200 auf 110 000 - verglichen mit dem Vorjahr.
4563 Menschen haben in Witten, Wetter und Herdecke keinen Job
Die aktuelle Arbeitslosenquote im Bezirk Witten liegt unverändert bei 5,9 Prozent. Mit den beiden Nachbarstädten hatten insgesamt 4563 Menschen keinen Job, 50 weniger als im August und 94 weniger als im September vor einem Jahr.
Den größten Kräftebedarf meldeten im EN-Kreis wieder Zeitarbeitsfirmen (163 neue Stellen), das Gesundheitswesen (65), das Verarbeitende Gewerbe (53) und das Baugewerbe (34) – noch vor dem Handel (32). Die Logistik kam nur auf acht Stellen.
Für den Gesamtbezirk hat die Arbeitsagentur momentan 2228 Jobs zu vergeben, 100 weniger als im August. Gegenüber dem Vorjahr sei dies ein erheblicher Rückgang – um 806 Stellen oder mehr als ein Viertel. Erstmals seit einigen Jahren mehren sich laut Agentur die Anzeichen für einen Anstieg der Kurzarbeit. Die Prognose für Oktober bleibt „verhalten optimistisch“.