Witten. Schüler streiken in Witten schon lange für mehr Klimaschutz. Nun wollen Studenten ihre Anliegen unterstützen – und gründen „Students for future“.

Regelmäßig gehen Schüler seit Anfang des Jahres auch in Witten auf die Straße, um im Zuge der „Fridays for future“-Bewegung für mehr Klimaschutz zu demonstrieren. Auch Eltern, Großeltern und Lehrer haben sich dem Protest bereits angeschlossen. Nun hat sich auch ein studentischer Ableger gegründet. Und der möchte die Schüler vor allem in Sachen Organisation und Know-how unterstützen.

Ein erstes Treffen der „Students for Future“ fand im Treff der Werkstadt statt.
Ein erstes Treffen der „Students for Future“ fand im Treff der Werkstadt statt. © Barbara Zabka / FUNKE Foto Services

„Wir als Studenten haben ja schon andere Strukturen im Hintergrund, bringen etwas mehr Erfahrung mit“, sagt Fabio Moyzes, einer der Mit-Initiatoren von „Students for future“. So will die Gruppe etwa Workshops und Vortragsreihen für die Schüler organisieren. „Wir wollen helfen zu lernen, zu argumentieren und auch gute Argumente an die Hand geben.“ Auch an der Universität selbst wollen die Aktivisten das Thema Klima „omnipräsent machen“.

Mehr Studenten zur Teilnahme an den „Fridays for future“-Demonstrationen motivieren

Und noch eine andere Überlegung steckt hinter dem neuen Zusammenschluss: „Ich habe beobachtet, dass Studenten oft nicht zu den Freitags-Demos gegangen sind“, sagt Moyzes. Weil der Klima-Protest bislang hauptsächlich als Schülerbewegung wahrgenommen wird, würden sich Studierende nicht zugehörig fühlen, vermutet der 22-Jährige. „Students for future“ hofft nun, zahlreiche Kommilitonen zur Teilnahme an den Demonstrationen motivieren zu können. Moyzes selbst geht übrigens schon längst regelmäßig mit den Schülern auf die Straße, ist auch in der Ortsgruppe aktiv.

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Ein ganz konkretes Ziel haben die engagierten Studenten auch schon: Sie stellen eine Klimawoche auf die Beine, die vom 25. bis 29. November an der Uni und an verschiedenen Orten in der Innenstadt stattfinden wird. Dafür organisieren sie Podiumsdiskussionen, Workshops und Vorträge mit Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik. Dabei soll zum Beispiel das Klimapaket der Bundesregierung aufgeschlüsselt und diskutiert werden.

„Sich auf den Einfluss des einzelnen Individuums besinnen“

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An der Universität soll es zudem eine Ausstellung zu den Zielen der FFF-Bewegung und mit den wichtigsten Fakten zum Klima geben. Auch ein Stand, an dem man seinen persönlichen CO-2-Fußabdruck berechnen kann, ist angedacht.

Globaler Aktionstag

Unter dem Motto #NeustartKlima ruft „Fridays for future“ am Freitag, 29. November, zu einem weiteren globalen Klimastreik auf. In 129 deutschen Städten sind bereits Aktionen geplant. Kurz darauf, am 2. Dezember, startet in Santiago de Chile die Weltklimakonferenz der Vereinten Nationen.

Am letzten weltweiten Streiktag, am 20. September, sind nach Angaben des Veranstalters deutschlandweit 1,4 Millionen Demonstranten für eine bessere Klimapolitik auf die Straße gegangen. In Witten waren es rund 1500 Menschen, die auf dem Rathausplatz zusammenkamen.

„Wir wollen klarmachen, dass man nicht nur auf die Politik zeigen kann, sondern uns darauf besinnen, was das Individuum für einen Einfluss hat“, sagt Moyzes. Mit an Bord bei der Klimawoche sind auch die studentische Nachhaltigkeitsinitiative „oikos“, das Initiativlabor der Uni und „Bochum bolzt“. Die Klimawoche endet mit dem nächsten globalen Klimastreik (29.11.) mit einer Demonstration auf dem Rathausplatz.