Witten. Die Weihnachtsoase und die Weihnachts-galerie im Wittener Saalbau sind beliebt. Doch diesmal gibt’s keinen Vorverkauf – aus gutem Grund.

Schon seit Sommer laufen die Vorbereitungen für die traditionellen Weihnachtsgottesdienste im Saalbau auf Hochtouren. Das Konzept ist geblieben, doch bei der Kartenreservierung hat sich etwas geändert. Denn in diesem Jahr gibt es keinen Vorverkauf. Die Karten werden erst kurz vor der Veranstaltung verteilt.

Projektleiter Peter Unger erklärt auch, warum. „Eigentlich war das nie ein richtiger Vorverkauf. Wir haben die Karten für einen symbolischen Kaufpreis von zwei Euro abgegeben. Ein Euro war für unsere Partnergemeinde in Ungarn, der andere für den Saalbau. Los ging es immer am 1. November.“ Das habe auch immer ganz gut geklappt.

„An Heiligabend blieben viele Plätze leer“

„Quasi ausverkauft waren wir sehr zeitig“, erzählt Diakon Peter Unger (55). „Doch dann blieben an Heiligabend viele Plätze leer.“ Der Grund war ein ganz einfacher – die Besucher hatten im Vorfeld für zwei Euro ein großes Kontingent an Plätzen geblockt. „Und dann wurde die Oma krank, eine unverhoffte Urlaubsreise kam dazwischen oder, oder, oder.“ Deshalb läuft es diesmal wieder so wie in den ersten Jahren.

Die Karten werden eine Stunde vor den Gottesdiensten am Saalbau-Eingang verschenkt. „Frühzeitig zu kommen lohnt sich also“, betont Unger. Im Foyer wartet auf die großen Besucher sogar ein Weihnachtssekt. Seit mehr als 20 Jahren lädt die Martin-Luther-Gemeinde am Heiligen Abend zu diesen etwas anderen Weihnachtsgottesdiensten ein. Jedes Jahr stehen diese Augenblicke der Besinnung unter einem anderen Motto, das die Weihnachtsbotschaft mit dem Alltag der Menschen verbindet. Das Thema in diesem Jahr lautet „Geöffnet“.

Organisatoren wünschen sich eine kleine Plakat-Ausstellung

„Wir müssen uns öffnen – für andere Menschen, für neue Dinge, aber vor allem für Gott“, erklärt der Diakon weiter. „Gerade in der heutigen Zeit, wo jeder sich abschottet, ist das ungeheuer wichtig.“ Peter Unger moderiert in diesem Jahr sowohl die Weihnachtsoase für Familien, als auch die etwas anspruchsvollere „Galerie“. Schauplatz beider Events ist ein Bahnsteig – mit all seinem Kommen und Gehen und voller zwischenmenschlicher Begegnungen.

Spenden sind willkommen

Die Weihnachts-Oase für Familien beginnt um 14.30 Uhr im Saalbau. Ab 13.30 Uhr werden die Karten verschenkt.

Die anschließende Weihnachts-Galerie beginnt in diesem Jahr erst um 17 Uhr. Die Karten sind ab 16 Uhr erhältlich. Spenden für die Finanzierung sind wie immer willkommen.

Das diesjährige Einladungs-Plakat zeigt eine Häuserzeile. Alle Fenster und Türen sind geschlossen. Nur in einer Garage brennt Licht. „Die symbolisiert den Stall von Bethlehem in der heutigen Zeit“, so der Projektleiter. Mittlerweile gibt es übrigens 22 solcher Plakate, für jedes Jahr eines. „Damit möchten wir im Saalbau-Foyer eine kleine Ausstellung machen, wenn das Kulturforum mitspielt“, so Unger.

Das gesamte Weihnachtsprojekt wird durch Spenden und Sponsoren finanziert. Rund 10.000 Euro kostet das Event die kleine Martin-Luther-Gemeinde. Knapp 100 Gläubige werden an Heiligabend dafür sorgen, dass alles wie am Schnürchen läuft. Unger hofft, dass alle Saalbau-Besucher offen sind für Denkanstöße. „Denn Gott braucht keine Kirche, um bei uns zu sein.“