Witten. . Der kreative Heiligabend-Gottesdienst der Martin-Luther-Gemeinde begeisterte im Saalbau. Für die Mitwirkenden gab’s stehende Ovationen.
Heiligabend – in der ganzen Stadt wurden außergewöhnliche, festliche Gottesdienste gefeiert. Auch die Martin-Luther-Kirchengemeinde hatte – schon zum 18. Mal – in den Saalbau eingeladen. Dort brachten Sänger und Darsteller unter dem Titel „Weihnachtsoase“ ein ganz besonderes Krippenspiel auf die Bühne und ernteten dafür viel Beifall.
Die Botschaft der an der Ardeystraße beheimateten evangelischen Gemeinde lautet: Allen Widrigkeiten zum Trotz solle man an Gott glauben, denn der werde alles zum Guten wenden. Ein Heiligabendgottesdienst auf der Theaterbühne: Die „Hochzeit des Jahres“ von Maria und Josef wird in Szene gesetzt und nach dem obligatorischen Abschiedslied „Gloria“ mit stehenden Ovationen bedacht.
Josef heiratet seine große Liebe, Maria, trotz deren Schwangerschaft vor der Ehe und verstößt damit gegen die damalige Konvention und den Rat seiner Eltern. „Jetzt erst recht“, sagt sich Josef, den Jonas Leimann in all den Facetten des hin- und hergerissenen Bräutigams einfühlsam darstellt. Und Maria, gespielt von Annika Unger, steigt mit ihrem überragenden Solo des „Ave Maria“ stimmgewaltig in die Darbietung mit ein.
Helene-Fischer-Hit wird zueiner Hymne an Gott
Bekannte Weihnachtslieder wie „Fröhliche Weihnacht überall“ und „Dreaming of a white christmas“ werden liebevoll und kreativ in Hochzeitslieder umgewandelt – ebenso wie der Geier-Sturzflug-Hit „Pure Lust am Leben“. Da rockt der Saalbau zu alten Melodien und neuen Texten mächtig ab, da kommt die Bibel-Botschaft völlig neu daher.
Der zwölfjährige Til Magowski ist von dem, was er sieht und hört begeistert: „Die Lieder haben mir besonders gut gefallen, wie auch der Gottesdienst, der für jeden leicht zu verstehen war.“ Erika Schulte (77) stimmt zu: „Das war sehr, sehr schön, vor allem die Geschichte um Maria. Alles wurde in die Neuzeit übertragen und mit modernen Liedern untermalt.“ Besucher Uli Gehrke (48) betont: „Es war wunderschön, sehr modern und eine wunderbare Überleitung zu den Festlichkeiten zu Hause.“
Sogar der Helene-Fischer-Hit „Atemlos durch die Nacht“ wird zu einer Hymne an Gott umgewandelt. „Atemlos vor Glück“ heißt es in der erfrischenden Interpretation der siebenköpfigen Band. Im Saal wird mitgesungen und -getanzt. „Gott hält uns für wichtig, ist uns ein guter Vater“, übersetzt Erzähler Peter Unger das Gesehene. Und Erzählerin Katrin Bublitz rät, „Gott einfach mit ins praktische Leben nehmen“.
Der Dank der Macher dieses kreativen Gottesdienstes galt den zahlreichen Spendern, die Jahr für Jahr 8000 Euro aufbringen, damit der etwas andere Gottesdienst im Saalbau stattfinden kann. In diesem Jahr waren wieder über 100 Helfer im Einsatz, um auf und neben der Bühne, im Saalbau-Foyer und an vielen anderen Stellen das Stück „Jetzt erst recht!“ in Szene setzen zu können. Die Kollekte des Gottesdienstes ist für ein Projekt in Ruanda bestimmt. Zudem wurden auch Gaben für „Brot für die Welt“ gesammelt.