Witten. Die Tierrechtsorganisation PETA zahlt 500 Euro, um die Person zu finden, die die Schlange in der letzten Woche in Witten ausgesetzt hat.

In den Fall um die Würgeschlange, die Spaziergänger tot in einem Gebüsch am Wittener Ruhrufer gefunden haben, mischt sich nun die Tierrechtsorganisation PETA ein. Sie setzt 500 Euro Belohnung auf Hinweise aus, die helfen, den Besitzer zu ermitteln, der das exotische Reptil möglicherweise in der Ruhr entsorgt hat.

Der Schlangenexperte Bodo Haarmann aus Witten, hier mit einer „Ball-Python“.
Der Schlangenexperte Bodo Haarmann aus Witten, hier mit einer „Ball-Python“. © WAZ FotoPool | Jürgen Theobald

Laut Polizei ist der Python höchstwahrscheinlich ausgesetzt worden. Der Wittener Schlangenexperten Bodo Haarmann vermutet, dass das Tier oberhalb des Verbund-Wasserwerks an der Ruhrstraße ins Wasser gelangt ist. Das dortige Wehr hätte die Schlange sonst daran gehindert, zur Fundstelle In der Lake zu treiben.

Hinweise dienen zur Verurteilung des Täters

Um den Tierhalter zu finden, hat die Tierschutzorganisation PETA eine Belohnung in Höhe von 500 Euro ausgesetzt: Für Hinweise, die zu einer „Verurteilung des Tierquälers“ führen. Zeugen können sich telefonisch unter 01520-7373341 bei PETA melden – auch anonym.

„Wir möchten helfen, aufzuklären, ob und von wem die exotische Schlange ausgesetzt wurde“, sagt PETA-Referentin Jana Hoger. „Üblicherweise handelt es sich bei solchen Funden um Tiere aus dem Internet oder von Reptilienbörsen, deren Käufer sich nicht ausreichend mit den Bedürfnissen der anspruchsvollen Lebewesen auseinandergesetzt haben. Oft wachsen ihnen dann Aufwand, Kosten und – im wahrsten Sinne des Wortes – die Reptilien selbst über den Kopf.“

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PETA weist darauf hin, dass das Aussetzen von Tieren laut Paragraf 3 des Tierschutzgesetzes verboten ist und ebenso den Straftatbestand der Tierquälerei nach Paragraf 17 des Gesetzes erfüllen kann. Dies kann mit einer Geld- oder Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren geahndet werden. Das Tierschutzgesetz greift auch, wenn Halter die Tiere nicht artgerecht unterbringen und versorgen oder notwendige Hilfeleistung unterlassen.

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Die Kämpfer für Tierrechte fordern ein generelles Haltungsverbot von Exoten in Privathaushalten. Denn der Kauf von hochgiftigen Schlangen sowie anderen gefährlichen Tieren sei zurzeit unabhängig von Fachwissen erlaubt. In der Folge brechen jedes Jahr hunderte exotische Tiere aus ihren Terrarien aus oder werden von überforderten Laien einfach ausgesetzt.

Tod unzähliger Tiere

Die Tierrechtsorganisation weist darauf hin, dass der Handel mit Reptilien und Amphibien auch den Tod unzähliger Tiere bedeutet: Viele der empfindlichen Exoten sterben bereits, bevor sie überhaupt in den Verkauf kommen. PETA setzt regelmäßig Belohnungen in Fällen von misshandelten oder ausgesetzten Tieren aus, um bei der Ermittlung der Täter zu helfen.