Witten. Die schwächelnde Konjunktur macht sich langsam bemerkbar. Im August waren wieder mehr Menschen im EN-Kreis und in Witten arbeitslos.

Die schwächelnde Konjunktur wirft ihre ersten Schatten auch in den EN-Kreis und nach Witten voraus. 9732 Menschen waren im August im Kreis arbeitslos gemeldet, 213 mehr als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote lag damit bei 5,6 Prozent. Doch der aktuelle Anstieg sei nicht nur durch Neumeldungen von Ausbildungs- oder Schulabsolventen bedingt, sagt Maren Lewerenz, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Hagen. „Vielmehr stiegen die Zahlen bei den Älteren und bei den Arbeitslosen mit Migrationshintergrund. Dies ist ein Anzeichen für eine konjunkturelle Eintrübung.“

Auch interessant

Von den rund 9700 Arbeitslosen im Kreis waren 3470 bei der Arbeitsagentur gemeldet, 6262 wurden durch das Jobcenter betreut. Während weniger Menschen unter 25 Jahren ohne Arbeit waren (- 5 Prozent), gab es mehr Ausländer ohne Job (+4,1 Prozent).

Auch weniger offene Stellen gemeldet

Die Arbeitsagentur hat in diesem August deutlich weniger Stellen im Angebot als noch im Vorjahr. 2328 offene Stellen sind aktuell gemeldet, im Vergleich zum August 2018 rund 730 Stellen – fast ein Viertel – weniger. Auch im August kamen nur 496 neue Stellen hinzu, 183 weniger als im Vorjahresmonat. Auffällig: Rund die Hälfte (246) dieser neuen Jobs stammt von Zeitarbeitsfirmen auf der Suche nach Personal. Erst dann folgen mit großem Abstand das Verarbeitende Gewerbe (48), das Gesundheitswesen (45) und der Handel (39).

Auch interessant

Die Arbeitsagentur warnt zudem vor einem „spürbaren“ Anstieg der Kurzarbeit. Im August haben rund ein Viertel mehr Firmen reduzierte Arbeitsstunden angezeigt als im Vormonat. Voranfragen von Unternehmen lassen die Arbeitsagentur darüber hinaus „in nächster Zeit in stärkerem Umfang konjunkturell bedingte Arbeitszeitausfälle“ erwarten.

Mehr Ausbildungsstellen, weniger Bewerber

Der allgemeine Trend zeigt sich auch in Witten, hier waren im August 3564 Menschen ohne Arbeit, 127 mehr als im Juli. Die Quote lag damit bei 5,9 Prozent (Bund: 5,1; NRW: 6,7).

Auch interessant

Gleichzeitig waren für den Geschäftsstellenbezirk Witten (inklusive Wetter und Herdecke) 943 Ausbildungsstellen gemeldet, 237 mehr als im August 2018. Die Zahl der gemeldeten Bewerber ging hingegen im Vergleich zum Vorjahresmonat leicht zurück, von 1198 auf 1158 Bewerber. Auf 100 Bewerber kommen in Witten also 81,4 Stellen. Unbesetzt waren im August 224 Ausbildungsplätze, 30 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Gleichzeitig waren 200 Bewerber weiterhin unversorgt, immerhin 13 Prozent weniger als im Vorjahr.