Witten. Das Unwetter hat am Abend für Überschwemmungen in Witten gesorgt. Wieder wurden Straßen überflutet. An der Annenstraße lief die Senke fast voll.

Es hat geschüttet wie aus Kübeln, eine gute Stunde lang. Das Unwetter bescherte der Wittener Feuerwehr am Sonntagabend (29.9.) bis 23 Uhr rund zwölf Einsätze. Das Wasser stand in Wohnungen, Kellern und Garagen, über das ganze Stadtgebiet verteilt, so Sprecher Ulli Gehrke. Auch Fahrbahnen wurden überflutet, etwa die Crengeldanzstraße und die Annenstraße in Höhe der Senke an der Schleiermacherstraße.

Bis zum Montagmorgen hatte sich die Lage beruhigt, vereinzelt rückt die Feuerwehr aber auch jetzt noch aus, etwa um abgebrochene Äste von Gehwegen zu entfernen.

Der Starkregen hatte zwischen 21 Uhr und 21.30 Uhr begonnen. Schlimm war es für Autofahrer, die gerade unterwegs waren. Wer zum Beispiel von Hattingen nach Witten wollte, konnte teilweise nur Schrittgeschwindigkeit fahren, weil es so heftig goss. Auf den Straßen bildeten sich riesige Pfützen, die kleinen Seen glichen.

Auf der Annenstraße lief wieder die Senke in Höhe der Schleiermacherstraße fast voll

Auf der Annenstraße lief wieder die Senke in Höhe der Schleiermacherstraße fast voll. Diesmal musste die Stelle allerdings nicht gesperrt werden. Dennoch stand das Wasser dort so hoch, dass einige Autos wieder wendeten. Andere Fahrer gaben Gas und es spritzte so heftig, dass Fußgänger wie Jürgen Hoffmeister zur Seite springen mussten.

Ein Feuerwehrwagen jagt durch die Nacht, hier auf der Annenstraße in Witten.
Ein Feuerwehrwagen jagt durch die Nacht, hier auf der Annenstraße in Witten. © Augstein-Peschel

Der Anwohner aus Annen war gegen halb elf mit seinem Hund unterwegs, als der Regen fast aufgehört hatte. Er kennt die Stelle Annen-/Schleiermacherstraße gut, weil er um die Ecke am Stadion wohnt. „Bevor hier ein größerer Kanal eingebaut wurde, sind wir regelmäßig abgesoffen“, sagte der 52-Jährige. Dass die Senke trotzdem immer wieder vollläuft, führt er nicht zuletzt auf den Laub und Schmutz zurück, der die Gullis verstopft und beispielsweise vom nahen Rheinischen Esel heruntergespült wird. „Die müssten die Gullis öfter mal sauber machen“, sagt Hoffmeister.

Nicht so schlimm wie der Starkregen am 27. Juli in Witten

Beim letzten Starkregen am 27. Juli sei die Annenstraße an dieser Stelle für drei Stunden gesperrt worden. Damals war ein Corsa in den Fluten regelrecht abgesoffen. Diesmal scheint Witten das Schlimmste erspart geblieben zu sein. Auch von der Herbeder Straße, wo der ansteigende Wannenbach immer wieder Gärten, Garagen und Keller unter Wasser setzt, waren diesmal offenbar keine alarmierenden Meldungen gekommen. Insgesamt ist die Zahl der Einsätze deutlich niedriger als an jenem Samstagnachmittag Ende Juli.

Anders als damals, als es gerade Stadtteile wie Heven erwischte, war diesmal aber ganz Witten betroffen, ob kleinere Straßen wie Beek, die von der Husemannstraße abzweigt, die Gröpperstraße in Stockum oder größere wie die Kämpenstraße, die Wittener Straße oder Westfalenstraße. Teilweise setzte die Feuerwehr Pumpen ein. Anderswo beseitigte sie das Laub, etwa in einem Fallrohr an einer Hauswand. Dort, in Stockum, drohte Wasser auf dem Balkon in eine Wohnung zu laufen.

Zu allem Überfluss wurden die Retter dann noch zu einem Kaminbrand auf der Heide in Herbede gerufen. Dort hatte sich in einem viergeschossigen Haus starker Rauch gebildet. 17 Mann der Löscheinheit Herbede waren im Einsatz. Über die Drehleiter fegten sie den Kamin.

Vor Mitternacht schien es dann wieder ruhiger zu werden. Die Unwetterwarnung galt bis 24 Uhr.