Witten. Sabine Schmelzer aus Witten hat schon öfter im TV gekocht. Jetzt tritt sie bei „The Taste“ gegen die Profis an. „Die Königsklasse“, sagt sie.

In den Fernsehküchen kennt sie sich aus: Sabine Schmelzer ist bei der Küchenschlacht vom ZDF ins Halbfinale gekommen, hat beim Perfekten Dinner mitgemacht und ist Zweite geworden. Jetzt steht die Wittenerin wieder am Herd und vor der Kamera. Sie macht in der neuen Staffel von „The Taste“ auf Sat.1 mit, die am 2. Oktober um 20.15 Uhr startet. Im Interview erzählt die 66-jährige Hobbyköchin, was sie dort auf den Löffel brachte, was die Jury zu ihrer Kreation gesagt hat und wie die Wittener von ihren kulinarischen Erfahrungen profitieren werden.

Erst im letzten Jahr waren Sie beim Perfekten Dinner, jetzt „The Taste“. Warum?

Da wollte ich schon immer hin, das war mein Traum. „The Taste“ ist einfach die Königsklasse. Diese Wettbewerbssituation, man tritt ja gegen Profiköche an, die hochkarätige Jury: Das ist schon etwas ganz Besonderes. Dagegen ist das „Perfekte Dinner“ ein gemütliches Beisammensein. Außerdem wollte ich meiner Generation zeigen: Auch mit 66 kann man noch was ganz Abenteuerliches erleben – und dadurch jung bleiben.

Die neue Jury von Staffel 7: Die Sterneköche Frank Rosin, Tim Raue, Maria Groß und Alexander Herrmann (v.l.)
Die neue Jury von Staffel 7: Die Sterneköche Frank Rosin, Tim Raue, Maria Groß und Alexander Herrmann (v.l.) © Sat.1 | Benedikt Müller

Sind Sie denn wegen ihrer TV-Erfahrung gleich genommen worden?

Oh nein. Ich habe mich beworben, viele Formulare ausgefüllt. Ungefähr ein halbes Jahr später wurde ich nach München zum Vorkochen eingeladen. Das war schon ganz schön anspruchsvoll. Ich musste dort zwei Gerichte in vorgegebener Zeit zubereiten, durfte aber meine eigenen Produkte mitbringen.

Haben Sie lange an Ihrem Gericht getüftelt?

Nein, gar nicht. Ich wusste gleich, was ich kochen würde: Schwarze Linsen in Curryrahm mit glasierten Möhrchen und Frühlingsmorcheln und dazu eine Wildzunge. Ich bin ja Jägerin von Kindesbeinen an, ich liebe Wildfleisch. Als Nachtisch habe ich flambierte Crêpes mit Erdbeer-Rhabarber-Kompott und in Rum eingelegten Fichtenspitzen serviert. Das ist alles gut gelungen und kam gut an.

So gut, dass Sie es vor der Jury noch mal kochen durften?

Ja, ich war dann eine von den 32, die es in die Sendung geschafft haben. Da bin ich schon etwas stolz drauf. Immerhin hatten sich 1000 Leute beworben...

Zwei neue Gesichter in der Jury

Die Kochshow „The Taste“ geht in die 7. Runde. Ab 2. Oktober 2019 kämpfen wieder 16 Hobby- und Profiköche auf Sat.1 darum, die Jury mit dem besten Löffel zu überzeugen.

Die Coaches Frank Rosin und Alexander Herrmann bekommen dieses Jahr neue Konkurrenten: Maria Groß und Tim Raue gehen dieses Jahr mit ins Rennen und treten so in die Fußstapfen von Cornelia Poletto und Roland Trettl.

Und ist dann vor den laufenden Kameras wieder alles geglückt?

Ach, das war schwierig. Ich war so nervös und kam mit dem Herd erst nicht klar. Und mit dem Dampfdrucktopf auch nicht. Dann hatten wir andere Produkte, das Curry war nicht das gleiche Curry, das ich Zuhause hatte. Es war ziemlich stark und bitter. Dadurch ist mir der Sud zu scharf geworden. Und ich hätte vorher mehr üben müssen, ein ganzes Gericht auf einen Löffel zu bekommen. Das ist ja eine ganz eigene Philosophie.

Auch beim Perfekten Dinner war Sabine Schmelzer dabei.
Auch beim Perfekten Dinner war Sabine Schmelzer dabei. © RTL | TVnow

Das klingt ja nicht so gut. Sie dürfen ja noch nicht verraten, ob Sie es in eins der Teams geschafft haben. Aber vielleicht so viel: Gab es auch Lob?

Ja doch! Das war unheimlich aufregend zu hören, was die Starköche zu meinem Gericht sagen. Tim Raue fand, es sei schön angerichtet – ich hatte Möhren-Sternchen ausgestochen. Mit Frank Rosin hab ich übers Jagen diskutiert. Und Alexander Herrmann meinte: „Das Unerkenntlichste für mich ist das Fleisch, weil es so in der Soße liegt. Das Curry ist fruchtig, aromatisch und nicht zu stark. War es Genie oder Wahnsinn?“

Für welche Antwort er sich entschieden hat, ob und wie lange Sie dabei waren, erfahren die Fernsehzuschauer erst nächste Woche. Aber wofür Sie sich entschieden haben, das dürfen wir schon verraten, oder?

Ja, ich will meine TV-Bekanntheit und -Erfahrung nutzen, um auf den Mottomärkten in der Stadt einen Stand mit meinen Kreationen zu betreiben. Am 5. Oktober serviere ich alles rund um den Kürbis – Suppe, Bowle, Plätzchen, Kuchen –, an Halloween mache ich zusätzlich was mit Äpfeln und Kartoffeln und beim Gänsemarkt gibt’s natürlich Gans und Wild. Und meine Kurse bei der Volkshochschule mache ich auch weiter. Das macht mir unheimlich Spaß!