Witten. Während am Ruhr-Gymnasium noch saniert wird, laufen schon die Planungen für einen Neubau am Albert-Martmöller-Gymnasium.

Am Ruhr-Gymnasium wird kräftig gearbeitet: Derzeit werden neue wärmegedämmte Fenster eingebaut. Das Dach wird gedämmt und neu gedeckt. Die Putzfassade des Schulgebäudes wird ebenfalls wärmegedämmt. Eine von mehreren Schul-Baustellen, die die Stadt in den Sommerferien in Angriff genommen hat. Bis Ende 2020 kann und muss die Verwaltung für diese Arbeiten zehn Millionen Euro ausgeben.

Die Gelder stammen aus Fördertöpfen des Landes NRW. Wie dem Kommunalinvestitionsförderungsgesetz, mit dem jedoch nur „energetische Maßnahmen“ unterstützt werden, „aber keine neuen Fußböden, kein neuer Anstrich für Klassenräume“, betont der Leiter des Amtes für Gebäudemanagment, Klaus Böde. Der auch frische Farbe bei so mancher Schule für sehr angebracht hielte. „Wir brauchen dringend Geld, um die Arbeits- und Aufenthaltsqualität in den Gebäuden zu verbessern.“ Darunter falle auch ein besserer Schallschutz. „Wenn es etwa in Räumen hallt, wenn jemand spricht oder der Lehrer in der letzten Reihe nicht mehr zu verstehen ist.“

Alles neu – von den Abwasserleitungen bis hin zu den Toilettentöpfen

Derzeit nicht mehr zu erkennen: der Vorraum zur Jungen-Toilette des Ruhr-Gymnasiums.
Derzeit nicht mehr zu erkennen: der Vorraum zur Jungen-Toilette des Ruhr-Gymnasiums. © Barbara Zabka / FUNKE Foto Services

Im Ruhr-Gymnasium werden derzeit auch die jahrzehntealten Toiletten am Pausenhof grundsaniert. Hier heißt es: Alles neu – von den Abwasserleitungen bis hin zu den Toilettentöpfen. Schultoiletten in der Stadt seien oft Vandalismus ausgesetzt, beklagt Klaus Böde. Demolierte Türen, abgerissene Waschbecken – „da leben Kinder ihre Aggressionen aus“.

Während die in den Sommerferien begonnenen Arbeiten am Ruhr-Gymnasium noch laufen, sind die an anderen Schulen schon abgeschlossen. Die Fliesen im Schwimmbecken der Pferdebachschule wurden vor Schulbeginn verfugt. Das Albert-Martmöller-Gymnasium hat eine neue Heizzentrale für 140.000 Euro bekommen – wie auch die Breddeschule (80.000 Euro). 130.000 Euro kostet das neue Blockheizkraftwerk an der Holzkamp-Gesamtschule. An der Hüllbergschule sollen ab dem 7. Oktober die Umkleiden in Schwimm- und Sporthalle erneuert werden. Das Schul-Schwimmbecken bekommt neue Fliesen. Auch neue Duschen und eine Lüftungsanlage wird es geben.

AMG bekommt neuen dreigeschossigen Anbau für Fachräume

Die Stadt hat sich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Innerhalb von zehn Jahren sollen 100 Millionen Euro in die Sanierung und Modernisierung von Wittener Schulen investiert werden. Eine große Baumaßnahme soll im kommenden Jahr am Albert-Martmöller-Gymnasium starten. Das AMG bekommt einen dreigeschossigen Anbau, der rund 3000 Quadratmeter für Fachräume bieten wird. Laut Klaus Böde soll der Neubau auf dem Schulhof entstehen, wahrscheinlich an der Stelle, an der heute die Schultoiletten zu finden sind – direkt gegenüber vom AMG-Hauptgebäude.

Ein Blick auf den AMG-Schulhof. Dort, wo heute die Toiletten zu finden sind (re. blau), könnte der dreigeschossige Anbau entstehen, direkt gegenüber vom heutigen AMG-Hauptgebäude (li.).
Ein Blick auf den AMG-Schulhof. Dort, wo heute die Toiletten zu finden sind (re. blau), könnte der dreigeschossige Anbau entstehen, direkt gegenüber vom heutigen AMG-Hauptgebäude (li.). © Barbara Zabka / FUNKE Foto Services

Baubeginn könnte im Herbst 2020 sein, sagte der städtische Gebäudemanager unserer Redaktion. „Die Fördermittel hierfür müssen auch 2020 ausgegeben werden.“ Das Projekt wird von der Stadt mit rund 7,5 Millionen Euro veranschlagt. Der Neubau soll Fachräume für den Biologie-, Chemie-, Physik- und Informatikunterricht sowie für Musik und Kunst bieten.

Gesamte Sekundarstufe 1 wird ihre Klassenräume im Hauptgebäude haben

Diese Fachräume werden einen modernen Schulalltag ermöglichen, freut sich Schulleiter Johannes Rienäcker. „So können die Räume zum Beispiel flexibel von mehreren Fächern genutzt werden.“

Im Neubau soll es außerdem Werkstattbereiche geben, sowie Räume, in denen Schüler selbstständig lernen können. Später soll auch das bisherige AMG-Hauptgebäude umgebaut werden. „Die dortigen Räume sollen ausschließlich als Klassenräume genutzt werden. Künftig soll hier – bei G9 – die gesamte Sekundarstufe 1 zu finden sein“, erklärt Schulleiter Rienäcker. Nicht zuletzt sei eine energetische Sanierung des Albert-Martmöller-Gymnasiums geplant, das 1967 eröffnet wurde.