Witten. Michael Hasenkamp wollte über die WBG den Weg zurück in die Wittener Kommunalpolitik finden. Nun hat er die Wählergemeinschaft verlassen.

Der umstrittene Politiker Michael Hasenkamp hat seinen Austritt aus der Wittener Bürger Gemeinschaft (WBG) erklärt. Die Auffassungen über die Ausrichtung der kommunalpolitischen Opposition seien zu unterschiedlich gewesen, so der 56-Jährige.

In einer Stellungnahme bedauert Michael Hasenkamp sehr, „dass es mir nicht gelungen ist, die starken Kräfte dieser Organisation für eine gemeinsame Arbeit zu bündeln. In der WBG steckt ein hohes Potenzial zur Entwicklung unserer Stadt.“ Das Konzept, der bürgerlichen Mehrheit Wittens ein parteiunabhängiges, offenes politisches Angebot zu unterbreiten, sei richtig.

„Es hat einfach nicht gepasst“, sagt WBG-Vorsitzender Siegmut Brömmelsiek, ein echtes Bedauern merkt man ihm aber nicht an. Die WBG hat nun noch 44 Mitglieder. Erst im Februar hatte Michael Hasenkamp sein politisches Comeback erklärt. In den 1990er Jahren hatte er für frischen Wind in der CDU gesorgt, war angeeckt, gründete die Freie Liste Witten, bändelte schließlich noch mit der FDP an, verließ aber 2009 den Rat und die Politik.

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Mitte Dezember 2018 hatte die WBG ihn als Mitglied aufgenommen. Politisch Interessierte schüttelten den Kopf: Ausgerechnet Hasenkamp, dessen Führungsstil doch andere dazu trieb, 1999 die WBG zu gründen! Zunächst wollte er als Sachkundiger Bürger im Wirtschaftsausschuss den Weg zurück in die Kommunalpolitik finden. Aber: In geheimer Wahl stimmte die Mehrheit des Rats im Juli gegen den Unternehmensberater. Die WBG-Fraktion entschied schließlich, keinen Widerspruch einzulegen.

Verschnaufpause für seine Kritiker

Michael Hasenkamp sieht sich allerdings noch nicht von der politischen Bühne verschwinden: „Sobald ich eine neue Idee habe, mit welcher Formation ich Witten aus dem Strudel einer musealen Verwaltung, der völlig desolaten Haushaltslage und der Zerstörung unserer Infrastruktur durch städtebauliches Organisationsversagen befreien kann, melde ich mich“, kündigt er an. „Bis dahin gönne ich allen, die meine Arbeit kritisch sehen, eine Verschnaufpause.“