Witten. Die ersten drei Tage der Zwiebelkirmes lockten unzählige Besucher in die Wittener Innenstadt. Auch eine neue Zwiebelkönigin wurde gekrönt.

Voll, richtig voll war es an den ersten drei Tagen auf der 596. Zwiebelkirmes. Zahlreiche Besucher ließen sich auch von extrem hochsommerlichen Temperaturen am Freitag und Samstag nicht abschrecken. Bereits den traditionellen Zwiebelumzug mit anschließendem Fassbieranstich am Freitag wollten mehrere Hundert Besucher erleben. Über Bahnhof- und Ruhrstraße ging es zur Bühne, die in diesem Jahr vor dem Eingang der Pop-Akademie aufgebaut worden war.

Neues Highlight der Kirmes: Die Nostalgiebar vor der Popakademie. Doris Veit betreibt sie mit ihren Mitarbeitern.
Neues Highlight der Kirmes: Die Nostalgiebar vor der Popakademie. Doris Veit betreibt sie mit ihren Mitarbeitern. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

Grund dafür: Die „Nostalgiebar“ am Eingang zum Voß’schen Garten, die zum ersten Mal am Start war und von der die Gäste das Bühnenprogramm unmittelbar im Blick hatten. Eine Institution auch für die nächsten Jahre? Auf jeden Fall, glaubt man Besucher Berthold Krumm: „Das ist ein wirklich tolles Ding, das die Zwiebelkirmes richtig belebt.“

Fahrgeschäfte sind nachgefragt

Ksenija und Melissa, von links, beide 12, genießen die rasante Fahrt im Breakdance am Samstag auf der Zwiebelkirmes in Witten.
Ksenija und Melissa, von links, beide 12, genießen die rasante Fahrt im Breakdance am Samstag auf der Zwiebelkirmes in Witten. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

Drei Tage lang drehten sich bislang die Karussells, und egal ob Klassiker wie Breakdance, Autoscooter und Kettenflieger oder der „X-Factor“, bei dem die Fahrgäste in 30 Metern Höhe durch die Luft gewirbelt wurden – sie waren durchgängig zumeist gut ausgelastet.

Gut gefüllt war die Ruhrstraße auch am Samstag zur Wittener Zwiebelkirmes.
Gut gefüllt war die Ruhrstraße auch am Samstag zur Wittener Zwiebelkirmes. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

Die Zwiebelkirmes ist ein Magnet, nicht nur für Wittener. Und obwohl der Preis für eine einfache Bratwurst an den Ständen mittlerweile bei drei Euro liegt, schreckte das offenbar keinen. Gezahlt wurde, was aufgerufen war. Das galt auch für andere einfache warme Gerichte, von denen die meisten jenseits der vier Euro lagen.

James Deans Porsche fasziniert bei Oldtimertreffen auf dem Berliner Platz

Einer der Höhepunkte war auch in diesem Jahr wieder der Zwiebelsackträgerstaffellauf am Samstag, bei dem insgesamt 18 Staffeln in sieben Gewichtsklassen an den Start gingen. Den Tagesabschluss markierte das Musikfeuerwerk am Saalbau. Witten blieb vom Unwetter verschont, die Raketen im Nachthimmel sorgten für „echten Gänsehauteffekt“, so Matthias Pöck vom Stadtmarketing.

Die alten Schmuckstücke reihen sich auf beim Oldtimertreffen auf dem Berliner Platz und in der Berliner Straße in Witten.
Die alten Schmuckstücke reihen sich auf beim Oldtimertreffen auf dem Berliner Platz und in der Berliner Straße in Witten. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

„Ist der geil“, „Ein Traum“ – das waren nur einige spontane Aussagen von Leuten, die am Sonntagmittag zufällig oder gezielt am Berliner Platz waren, wo der Tag mit einem Oldtimertreffen eröffnet wurde. Die Begeisterungsbekundungen bezogen sich auf den Hingucker der Veranstaltung, einen Porsche 550 Spyder, das Auto, mit dem einst James Dean in den Tod gerast war. Die Lackierung war eins zu eins dem Dean-Porsche nachempfunden.

Einziger Unterschied: Der Porsche auf dem Berliner Platz war ein Nachbau. „Das Original ist unbezahlbar“, erklärte Besitzer Klaus Wagner. „Davon gibt es weltweit nur noch 20 Exemplare. Eines davon hat Porsche im vergangenen Jahr für 7,2 Millionen Dollar zurückgekauft“, ergänzte er. Ein Schnäppchen ist allerdings auch die Replika nicht – sie wird zwischen 60.000 und 70.000 Euro gehandelt.

Zwei Anwärterinnen kämpfen um den Titel der Zwiebelkönigin

Familientag mit ermäßigten Preisen

Am Montag (2.9.) ist ab 14 Uhr Familientag mit ermäßigten Preisen an allen Fahrgeschäften. Ab 15 Uhr finden die Kinderzwiebelläufe statt. Gestartet wird im Voß’schen Garten.

Die Siegerehrung findet nach der Auswertung der Ergebnisse auf der Bühne statt. Alle Teilnehmer erhalten eine Urkunde und Gutscheine für die Kirmes.

Der Sonntag war auch diesmal wieder verkaufsoffen, was zusätzliche Besucher anlockte, die die Gelegenheit nutzten, „außer der Reihe“ einzukaufen. Allenthalben herrschte Trubel, auch auf dem Rathausplatz, wo die Seniorenmesse mit knapp 50 Ausstellern stattfand. Auf der Bühne ging es am frühen Nachmittag mit Tanzvorführungen los, bevor mit der Wahl zur neuen Zwiebelkönigin der Tageshöhepunkt anstand.

Die neue Zwiebelkönigin von Witten: Sylvia Truppner-Veselimovic setzte sich gegen ihre Mitbewerberin durch.
Die neue Zwiebelkönigin von Witten: Sylvia Truppner-Veselimovic setzte sich gegen ihre Mitbewerberin durch. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

Nach zwei Jahren Regentschaft von Königin Marie bewarben sich zwei Teilnehmerinnen ums Amt. Ursprünglich waren es drei Damen, doch die dritte war kurzfristig erkrankt. Die gesunden Kandidatinnen: Regina Kraft und Sylvia Truppner-Veselinovic. Moderator Karsten Zierdt stellte Fragen zum Thema Witten, die von den Anwärterinnen beantwortet werden mussten. Es entwickelte sich ein enges Duell, bei dem letztlich der Zufall entschied: Eine Schätzfrage, wie viele Zwiebeln sich in einem Topf befanden, machten die 50-jährige Sylvia Truppner-Veselinovic zur neuen Zwiebelkönigin.