Witten. Im Mai wurde es vorgestellt, Anfang Juli beschlossen. Aus Wittens Radverkehrskonzept müssen allmählich erste konkrete Projekte hervorgehen.
Ich kann die Ungeduld der Radfahrer gut verstehen, wenn es Umsetzung des neuen Radverkehrskonzeptes für Witten geht. Ich selbst trete leidenschaftlich gerne in die Pedale und bin abends froh, wenn ich den täglichen Kampf im Verkehr überlebt habe. Das klingt ein wenig übertrieben, ist es aber nicht. Das Alltagsradfahren ist teilweise höchst gefährlich. Da soll man sich nicht wundern, wenn man kaum Kinder auf der Straße sieht. Aber die Hoffnung stirbt zuletzt und mit dem vom Rat beschlossenen Konzept ist Witten auf einem guten Weg. Selbst wenn’s platt klingt: Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut.
Natürlich haben die Kritiker recht, dass alles viel zu langsam geht und selbst bei kurzfristig umsetzbaren Projekten zu viel Zeit ins Land geht. Andererseits muss man auch die Stadt verstehen. Das Konzept ist noch recht frisch und die Planer-Stellen sind rar. An gutem Willen scheint es jedenfalls nicht zu mangeln.
Radfahrer sind keine Verkehrsteilnehmer zweiter Klasse
Wabe-Chef Thomas Strauch liegt richtig, wenn er nun klare Zeitangaben für bestimmte Anschubprojekte verlangt und dabei eine Festlegung durch den Rat einfordert. Dann bekommt das Ganze eine feste Struktur und die Radfahrer können nicht auf ein „irgendwann mal“ vertröstet werden. Es gibt viele gute Ziele, packen wir’s an. Klar ist: Die Autofahrer müssen endlich erkennen, dass Radfahrer in Witten keine Verkehrsteilnehmer zweiter Klasse sind. Oder waren sie noch nie in Holland?