Witten. Schranke zu und rein in den Stau: Warum sind die Bahnübergänge in Annen und an der Pferdebachstraße sechs- statt viermal stündlich geschlossen?
Staugeplagte Fußgänger, Radler und Autofahrer haben es sicher mitbekommen. Die Bahnschranken in Witten-Annen und an der Pferdebachstraße sind zurzeit pro Stunde zweimal mehr für gefühlte fünf Minuten geschlossen. Normalerweise schließen sich die Balken nur, wenn die S-Bahn alle halbe Stunde auf ihrem Weg von Witten nach Dortmund (und zurück) vorbeikommt. Seit dem 1. August fährt aber auch der Regionalexpress RE 4 (Dortmund - Aachen) über die S-Bahngleise.
Peter Wagner aus Rüdinghausen wundert das. Denn im Gegensatz zur S-Bahn, die in Annen-Nord hält, rauscht der RE 4 durch. Warum also lässt die Deutsche Bahn diese Züge nicht, wie bisher, über die IC-Kurve in Langendreer fahren? Denn durch die Schließung der Schranken verlängert sich der Stau im Annener Zentrum und an der baustellengeplagten Pferdebachstraße zu bestimmten Zeiten enorm.
Umleitung bis zum 14. Dezember
Der Grund seien Arbeiten an den Bahnsteigen im Dortmunder Hauptbahnhof, so ein Sprecher der Deutschen Bahn. Dies führe dazu, dass die Züge der Regional-Express-Linie RE 4 nicht am gewohnten Bahnsteig halten können: Die Gleise 20 und 24 sind gesperrt. Die Züge der RE 4 fahren deshalb in Dortmund ab Gleis 4 und dann aufgrund der Signal-Abhängigkeit und Weichen-Verbindungen über die S-Bahn-Strecke. Züge, die in Dortmund beginnen, müssen zurzeit eine Minute vor der planmäßigen Zeit abfahren.
Die Deutsche Bahn plant die Arbeiten an den Bahnsteigen bis zum 14. Dezember. Bis dahin gilt die Umleitung über die S-Bahn-Strecke. Für die Annener heißt das: Mehr Wartezeit vor und hinter ihrer „Glückauf-Schranke“.