Witten. Der Zustand der Herbeder Straße hat sich nach den Ausbesserungsarbeiten verschlimmert, klagen zwei Wittener. Die Situation sei sehr gefährlich.
Über den Zustand der Herbeder Straße nach den Ausbesserungsarbeiten von Anfang August gibt es mehrere Beschwerden. „Saugefährlich“ nennt ein Leser (75), der nicht namentlich genannt sein möchte, den Zustand. „Es ist eine Katastrophe – hier wurde ganz klar gepfuscht.“
Auch Ulrike Beerenberg klagt: Die Arbeiten am Straßenbelag seien dilettantisch ausgeführt worden, der Zustand der Fahrbahn zwischen Ruhrdeichkreisel und Herbede sei schlimm, so die 53-Jährige. Es gebe viele Bodenwellen und zum Bürgersteig hin Absenkungen und Rillen, da hier nicht ausreichend Teer aufgebracht worden sei.
„Um die Gullydeckel herum ist es am schlimmsten“
„Am schlimmsten sind allerdings die Stellen, an denen um die Gullydeckel herum geteert wurde: Hier sind gefährliche Höhenunterschiede, die gerade Zweiradfahrer gefährden“, so die Herbederin, die die Strecke täglich auf ihrem Weg zur Arbeit fährt – und mit dem Auto oder dem Motorroller ordentlich durchgerüttelt wird. „Ich muss dann den Lenker gut festhalten, damit ich nicht die Kontrolle über den Roller verliere.“ Vor allem für Radfahrer – auch die Rennradfahrer, die abends hier Kilometer machen – sei die Situation gefährlich. „Es wundert mich schon fast, dass noch keiner verunfallt ist!“
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Damit das auch künftig nicht passiert, hat Ulrike Beerenberg an den Mängelmelder der Stadt geschrieben. Von dort wurde ihre Beschwerde offenbar an Straßen.NRW weitergeleitet, denn von dort bekam die Wittenerin rasch Antwort: Eine Deckenerneuerung habe bislang noch nicht für die L924 durchgeführt werden können, „da es noch weitaus schlimmere Streckenabschnitte im Streckennetz der Regionalniederlassung Südwestfalen gibt, die eine Priorisierung der Baumaßnahmen erforderlich machen“, heißt es darin.
Eine komplette Sanierung werde sicher nicht vor 2022/2023 erfolgen
Auf der Prioritätenliste weiter oben stehen etwa die Brücken in Herbede, wie Pressesprecher Andreas Berg von Straßen.NRW auf Nachfrage erklärt. Die Arbeiten – also die Verfüllung der Schlaglöcher mit Asphalt – Anfang August hätten allein der Verkehrssicherung gedient. Eine komplette Sanierung der L924 müsse hingegen noch warten: Sie werde sicher nicht vor 2022/2023 erfolgen, so Berg. Sie müsse besonders aufwändig geplant werden, da die Herbeder Straße in einem Wasserschutzgebiet liegt, für das beim Straßenbau besondere Vorschriften gelten.
Für diese Argumente hat Ulrike Beerenberg durchaus Verständnis. Aber das sei überhaupt keine Begründung für die schlampig ausgeführten Arbeiten. „Denn wenn etwas ausgebessert wird, dann erwarte ich, dass es hinterher auch wirklich besser ist“, sagt die Herbederin energisch. Und das sei auf der Herbeder Straße nicht der Fall: „Im Gegenteil – es ist schlimmer geworden.“