Witten. Vielleicht doch lieber im Mittelmeer planschen als in der Ruhr? Kurzentschlossene finden in Wittener Reisebüros noch Last-Minute-Schnäppchen.
Die Sommerferien sind nun schon fast zwei Wochen alt. Aber trotzdem sind die Reisebüros gut besucht. Schließlich gibt es ja noch die Last-Minute-Reisen. Eins steht fest: Die Türkei ist bei den reiselustigen Wittenern nach massiven Einbrüchen wieder gefragt. Diesen Trend stellen die Wittener Reisebüros übereinstimmend fest.
Was hätten die Veranstalter kurzentschlossenen Wittenern denn so zu bieten? Beispiele: Eine Last-Minute-Tour ins türkische Alanya vom 20. bis 27. August kostet alles inklusive im Hotel Blue Sky 640 Euro pro Person. Zum selben Zeitpunkt kostet ein Zimmer im Hotel Havanna 575 Euro. Und in Side muss man für ein Appartement im Hotel Orient mit Halbpension 647 Euro vom 8. bis 15. August pro Person hinlegen. Der Flug ist selbstverständlich im Preis enthalten.
„Der Aufwind der Türkei liegt vor allem daran, dass sie unter den beliebtesten Zielen eines der preisgünstigsten ist“, sagt Heike Steimer (Tui). Das gelte auch noch, obwohl die Türkei die Preise in diesem Jahr etwas angezogen habe, hat Cetin Kücük festgestellt. Vielfach müsse er nach Unterkünften suchen, wenn Reisende einen Türkei-Urlaub planten. Denn häufig hieße es schon: ausgebucht.
Der Klassiker Spanien bleibt trotz der Hitze daheim wie immer gefragt. Ein Zimmer in Chipiana im Hotel Brasilia kostet Last-Minute-Reisende 871 Euro pro Kopf – mit Halbpension, vom 9. bis 16. August. Selbst in den Sommermonaten werden gerade die Balearen und Kanaren gebucht. Ist halt vielleicht doch schöner als an der Ruhr. „Viele Besucher schätzen die angenehmen Temperaturen. Auf den Kanaren wird es fast nie wärmer als 28 bis 30 Grad“, sagt Heike Steimer. In Griechenland, das auch wieder im Kommen sei, werde es dagegen schnell heißer. Immer beliebt ist ebenfalls Italien. Dort kostet eine Woche auf den letzten Drücker 892 Euro pro Person, vom 10. bis 18. August in Gallipoli (Apulien).
In Ägypten und Tunesien ist die politische Lage labil
Weniger besucht sind nach Angaben der örtlichen Veranstalter Ägypten und Tunesien. Als Grund nennt Annette Marre vom Reisebüro Wedhorn die labile politische Lage. Einen Rückgang bei den Nachfragen hat Cetin Kücük ebenfalls bei Bulgarien festgestellt. In den letzten Jahren sei dieses Ziel gut gelaufen. „Jetzt kann man die Nachfragenden an einer Hand ablesen“, sagt er. Eine Last-Minute-Reise an den bulgarischen Sonnenstrand ins Hotel Aqua Marin kostet vom 20. bis 27. August pro Person 550 Euro. Einen Boom stellt er dagegen wie schon in den letzten Jahren bei Kreuzfahrten fest. Jetzt im Sommer seien die Nordländer wie Norwegen oder Schweden beliebt, im Winter eher die Karibik und Dubai.
„Kreuzfahrten sind auch deshalb beliebt, weil sie sich für Singles bis hin zu ganzen Familien eignen“, sagt Heike Steimer. Das liege an dem cleveren Programm dieser Anbieter, mit vielen Sportangeboten und Restaurants an Bord sowie zusätzlichen Tagestouren. . Auf dem Schiff kann man schwimmen, Tennis spielen oder sich durch die vielen Restaurants verwöhnen lassen. Steimer: Die Reisen mit ,Mein Schiff’ oder der ,Aida’ laufen wie geschnitten Brot.“ Ihre Kollegin Annette Marre hat festgestellt: „Neues Ziel für Schiffe ist derzeit Südafrika.“.
Bei Fernreisen sind die Preise hoch
Fernreisen per Flugzeug seien im Sommer weniger gefragt. „Weil die Kosten so hoch sind“, meint Cetin Kücük. Beim TUI-Reisecenter werden Fernreisen durchaus gebucht, allerdings weniger im Sommer als zwischen November bis Anfang April. Rundreisen seien dagegen zurückgegangen. Im Schnitt sind die Kunden bereit, für ihre Reisen 1000 bis 2000 Euro pro Person auszugeben.
Aber nicht für alle Wittener muss es in die Ferne gehen. Hoch im Kurs steht auch der Urlaub im Heimatland. Besonders die Ostseeküste mit Rügen und Usedom ist sehr beliebt. Andere lockt es dagegen in große Städte wie Berlin, Hamburg, München oder Köln.