Wittenerin züchtet im Garten 100 verschiedene Tomatensorten
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Witten. Susanne Kock züchtet seit 20 Jahren Tomaten. In ihrem Garten wachsen mittlerweile 100 verschiedene Sorten – von hellgelb bis lila.
Sie heißen „Black Zebra“, „Great Yellow Blue“ oder „Bianca“. Sie sind mal dunkel-lila, mal grün, mal fast weiß. Und sie alle wachsen im Garten von Susanne Kock. Seit fast 20 Jahren züchtet die Wittenerin hinter ihrem Haus in Annen die unterschiedlichsten Tomaten – jedes Jahr rund 100 verschiedene Sorten. Ach ja: Auch rote Exemplare sind dabei.
„Das sind alles alte, historische Sorten, die durch die Industrialisierung in Vergessenheit geraten sind“, sagt Susanne Kock. Deutsche, russische oder englische Tomaten: „Alle, die mit schlechtem Wetter klarkommen.“ Für die heutige Art der Herstellung bräuchte es möglichst harte, gleichförmige und lange haltbare Tomaten. „Deshalb bekommen wir diese Holland-Wasserbomben“, scherzt Kock. Von denen hatte die 53-Jährige irgendwann genug und begann, selbst Tomaten anzupflanzen.
20 unterschiedliche Sorten Strauch-Basilikum
Mittlerweile hat sie sich damit als „Gartenhexe“ selbstständig gemacht, fährt im Frühjahr auf einschlägige Gartenmessen und verkauft dort ihre Jungpflanzen. „Ich bin viel im Raum Köln-Bonn unterwegs, aber auch in Schleswig Holstein“, sagt Susanne Kock. „Eigentlich überall, wo es keine Berge gibt, dafür bin ich dann zu schwer beladen.“ Auch die unterschiedlichsten Kräuter züchtet und verkauft sie.
robust oder lecker und zart- Tomaten im Kock schen Garten
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Allein 20 Sorten Basilikum wachsen hinter ihrem Haus. Strauchbasilikum, um genau zu sein. Denn: „Der ist viel robuster als der, den man im Supermarkt bekommt.“ Auch 20 verschiedene Sorten Minze gedeihen dort, oder außergewöhnliche Sorten wie Honigmelonen-, Ananas- oder Apfelsalbei. Oder wie wäre es mit etwas Meerfenchel oder dem Kraut der Unsterblichkeit?
Ein Gewächshaus voller grüner Tomaten
Herzenspflanze ist und bleibt für sie aber die Tomate, weil die einfach „am spannendsten“ sei. Zwei große Gewächshäuser sind dafür in dem rund 2000 Quadratmeter großen Garten reserviert. Eins davon ist in diesem Jahr ausschließlich mit 25 verschiedenen Sorten grüner Tomaten gefüllt. Die mag Susanne Kock besonders. Und das Beste daran: „Wenn ich daraus Tomatensoße koche, kann man Leute damit richtig erschrecken.“
Jeden Tag erntet die Wittenerin etwa fünf Kilo Tomaten. Sie verschenkt viele an Nachbarn, die Familie und an Freunde. „Da kann man nicht allein gegen anessen“, sagt Kock lachend. Manchmal käme auch der ein oder andere Gastronom vorbei, der seinen Gästen etwas Besonderes bieten wolle. Und sie kocht viel ein. „Da habe ich den ganzen Winter was von.“
Jedes Jahr 20 neue Tomaten-Sorten
Jedes Jahr probiert die Garten-Enthusiastin etwa 20 neue Tomatensorten aus. Denn: „Man bleibt ja neugierig.“ Schließlich gibt es laut Expertin zwischen 7000 und 10.000 unterschiedliche Arten. Ansonsten bepflanzt die Wittenerin im Frühjahr unzählige Töpfe mit Saatgut, das sie aus ihren eigenen Pflanzen gewonnen hat.
In ihrem früheren Leben hat Susanne Kock bei einer Bank gearbeitet. Irgendwann tauschte sie die Business-Kleidung gegen Gartenhandschuhe. „Man muss dafür brennen. Sonst würde man das nicht machen. Dafür ist es zu anstrengend“, sagt die 53-Jährige. Zweimal täglich versorgt sie ihre unzähligen Pflanzen mit Wasser. Wie hoch der Verbrauch bei den aktuellen Temperaturen sei? „Ich schaue da gar nicht drauf. Was soll ich auch machen. Ich kann die Pflanzen ja nicht kaputtgehen lassen.“ Deshalb fährt sie auch nicht in den Sommerurlaub. „Das hab ich einmal gemacht – und nie wieder.“
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