Witten. Der Kampf um Kunden wird auch am Parkautomaten ausgetragen. Die Standortgemeinschaft Witten-Mitte warnt ausdrücklich vor höheren Gebühren.
Die Standortgemeinschaft Witten-Mitte warnt nach einer Untersuchung zum Parken in der Innenstadt vor einer pauschalen Erhöhung der Parkgebühren auf den Außenparkplätzen. In diesem Falle wird eine Schwächung des lokalen Einzelhandels befürchtet. Experten waren bei einer Untersuchung zu dem Schluss gekommen, dass die über 5000 City-Parkplätze sehr unterschiedlich ausgelastet sind – nicht zuletzt, weil die Gebühren auf den bewirtschafteten Außenparkplätzen zu niedrig und die Tarife in den schlechter genutzten Parkhäusern zu hoch seien.
Diese Erhebung könne allenfalls ein Anfang sein, meint die Standortgemeinschaft Witten-Mitte. „Allein die Erfassung der Anzahl der Parkplätze und der Höhe der Parkgebühren sagt noch nichts darüber aus, wie zufrieden die örtliche Bevölkerung mit der Parkplatzsituation selbst und der Höhe der Parkgebühren ist“, heißt es in einer Mitteilung.
Wittener Händler erinnern an Ruhrpark mit kostenlosen Parkplätzen
Den Vergleich mit Parkgebühren in Nachbarstädten wie Bochum und Dortmund hält sie für zu kurz gegriffen. Denn mit dem Ruhr-Park gebe es einen weiteren, äußerst gewichtigen Mitbewerber im Ringen um Kunden. Dort im Ruhrpark sind die Parkplätze kostenlos. „Vor diesem Hintergrund scheint die Aussage, dass Parken in der Wittener Innenstadt „billig“ sei, doch gewagt“, kommentiert die Standortgemeinschaft Witten-Mitte die Untersuchung des ruhenden Verkehrs.
Wichtige Kriterien für die Innenstadt seien nicht allein eine ausreichende Zahl von Parkplätzen und die Höhe der Gebühren. Die Standortgemeinschaft wünscht sich vor allem „attraktive Parkplätze“, gerade in den Parkhäusern. Die Bevölkerung müsse sich bei deren Nutzung wohlfühlen. Eine gute Orientierung innerhalb des Parkhauses, angemessene Öffnungszeiten und das Sicherheitsgefühl seien ausschlaggebend. „Daher ist auch die Überlegung, ein verbessertes Leitsystem zum Auffinden der Parkhäuser zu installieren, sehr zu begrüßen“, heißt es.
Parkplätze mit Ladestationen für Elektrofahrzeuge gefordert
Der Wittener Einzelhandel sei nicht Teil des Problems, sondern ein Teil der Lösung, heißt es im Hinblick auf die Klimadebatte. Jeder Kunde vor Ort bedeute weniger Lieferverkehr durch den Onlinehandel und damit weniger verstopfte Straßen und Abgase. Gefordert wird eine „vorausschauende Verkehrs- und Parkplatzplanung“, die den lokalen Einzelhandel stärkt. Dabei denkt die Standortgemeinschaft Witten-Mitte etwa an Verkehrsprognosen für die Zukunft, der man die Parkplatzsituation anpassen müsse. Wegen der zunehmenden Elektromobilität müsse die Politik für ausreichend Stellplätze mit geeigneten Ladestationen sorgen. Das sei bisher noch nicht ausreichend der Fall. Zu einem ausgeglichen Konzept gehörten auch sichere und genügend Stellplätze für Elektrofahrräder und Elektro-Scooter. Leihsysteme müssten ebenfalls ausgebaut werden. In Bochum etwa gebe es in den Parkhäusern erste Parkplätze für Elektrofahrräder. „Aus Sicht der Standortgemeinschaft ist also in hohem Maße innovatives Denken und Planen durch die Stadtgefordert.“