Witten. Die Digitalisierung an Wittens Schulen macht Fortschritte. Alle sind inzwischen mit WLAN ausgestattet. Bald startet die erste Tablet-Klasse.

Die Digitalisierung an den Schulen schreitet voran. Langfristiges Ziel: Jedes Kind soll mit einem eigenen Tablet arbeiten. Das Ruhr-Gymnasium wird zum kommenden Schuljahr erstmals und als einzige Schule Wittens eine Eingangs- als Tabletklasse und damit vollständig digitalen Unterricht anbieten. Doch bis alle Schulen so arbeiten können, „das wird noch etwas dauern“, sagt Andreas Hasenberg. Der Leiter der städtischen EDV weiß: „Das ist eine Riesenaufgabe für alle Beteiligten.“

Solche Whiteboards gibt es schon an einigen Wittener Schulen.
Solche Whiteboards gibt es schon an einigen Wittener Schulen. © Gerd Kaemper

Doch alle Schulen einschließlich der Pestalozzischule, die Förderschule ist, hätten sich offen für den technischen Wandel gezeigt. Dank des NRW-Förderprogramms „Gute Schule“ konnte schon einiges angeschafft werden. 650.000 Euro standen im vergangenen Jahr zur Verfügung. „Die sind komplett ausgegeben“, so der städtische Experte. 2019 und 2020 sind es noch einmal jeweils 500.000 Euro. Auch über den Digitalpakt Schule, bei dem der Bund Geld locker macht, erwartet Witten im kommenden Jahr eine ordentliche Summe. Hasenberg rechnet mit fünf Millionen Euro für einen Förderzeitraum von vier Jahren.

Flotte Internetanschlüsse seien lange Zeit „eine Katastrophe“ gewesen. Inzwischen seien fast alle weiterführenden Schulen sowie die Grundschulen gut versorgt – bis auf wenige „Sorgenkinder“. Dazu zähle etwa die Otto-Schott-Realschule, obwohl sie mitten in der Stadt liegt. 400 neue PCs und 50 Laptops hat die Stadt angeschafft. „Dieses Jahr werden weitere 200 bis 250 dazu kommen“, schätzt IT-Mann Hasenberg.

Auch in Sachen WLAN sieht es gut aus: „Bei allen weiterführenden Schulen haben wir das bereits eingerichtet. Bei den Grundschulen sind wir zur Hälfte durch. Bis Ende des Jahres sollen auch diese versorgt sein.“ Ein großer Baustein im schulischen IT-Plan: digitale Präsentationsmöglichkeiten.

Es fehlt Personal, das sich um Hard- und Software kümmert

Die Stadt hatte das letzte Förderprogramm des Landes vor etwa 15 Jahren u.a. für die vollständige Netzwerkverkabelung in den Räumen der städtischen Schulen genutzt.

Ein Problem der Digitalisierung, so IT-Experte Hasenberg: die knappe Personalstruktur der Stadt. Sie kümmert sich bislang darum, dass Hard- und Software in den Schulen funktionieren.

Klar sei, so Hasenberg: „Die alte grüne Tafel muss weg.“ In einigen Schulen, etwa in der Stockumer Harkortschule und im Ruhr-Gymnasium, hängen schon interaktive Whiteboards. „Wir wünschen uns mehr“, hatte Grundschullehrer Andree Borgert noch vor knapp einem Jahr gesagt. Weil die Technik sich aber schon wieder weiterentwickelt habe, könnten es in Zukunft auch große Monitore werden. „Die sind noch besser.“ Sie kosten pro Stück inklusive aller Anschlüsse und Arbeiten rund 6000 bis 7000 Euro. Im Idealfall soll jedes der etwa 450 Klassenzimmer damit ausgestattet werden.

„Wir gehen außerdem davon aus, dass es Sinn macht, in den weiterführenden Schulen jedes Kind mit einem Tablet auszurüsten, mit dem es auch Hausaufgaben machen kann“, so Hasenberg. Das ginge aber wohl nur mit Elternbeteiligung. Etwa zwölf bis 15 Euro pro Monat würden fällig. An sozialverträgliche Pläne, bei denen Geräte gesponsert werden, sei gedacht. Schließlich solle kein Kind ausgegrenzt werden.