Witten. . Ein Bündnis mit der SPD werde derzeit nicht angestrebt, heißt es. Derweil läuft die Diskussion über einen grünen Bürgermeisterkandidaten.
Nach ihrem großen Sieg bei den Europawahlen gehen die Wittener Grünen im nächsten Jahr gestärkt in die Kommunalwahlen – zunächst ohne Signale an mögliche Bündnispartner nach der Wahl.
Zumindest strebt die Öko-Partei derzeit kein Bündnis mit der SPD für die Kommunalwahl 2020 an. „Sicherlich gibt es an einigen Stellen Schnittmengen“, teilte Paul Wood vom Ortsgruppenvorstand auf Anfrage mit. Allerdings gebe es gerade mit Blick auf die Stadtplanung, wie beim Gewerbegebiet in Stockum, auch einige Differenzen. „Wir sind gespannt, wie sich die SPD aufstellt“, so Wood.
„Wir müssen weiter wachsen“
In der Vergangenheit hatte die Partei Sonja Leidemann als Bürgermeisterkandidatin unterstützt. Über einen eigenen Bürgermeister-Kandidaten werde derzeit offen diskutiert, heißt es. Wood: „Entscheiden wird letztendlich wie üblich basisdemokratisch unsere Mitgliederversammlung.“ Ziel sei es, an das starke Ergebnis der Europawahl anzuknüpfen. Hier wurden die Grünen in Witten mit 25,6 Prozent erstmals stärkste Kraft. „Wir , wissen, dass es nicht einfach wird, daran anzuknüpfen“, sagt Wood. „Ein deutlich stärkeres Ergebnis im Vergleich zur letzten Kommunalwahl erscheint aber durchaus realistisch.“ 2014 holten die Grünen 13 Prozent.
Um dieses Ziel zu erreichen, sei es wichtig, noch mehr Menschen an die Partei zu binden. „Für die kommenden Aufgaben werden wir auf jeden Fall weiter wachsen müssen“, so Wood – auch wenn die Stühle auf den Mitgliederversammlungen „schon knapp wurden“. Seit Mitte Februar haben die Wittener Grünen rund 25 neue Mitglieder aufgenommen, insgesamt hat der Ortsverband über 100.
Keine parteipolitische Vereinnahmung
NRW-Landesparteichef Felix Banaszak hatte kürzlich betont, dass seine Partei bei anhaltendem Erfolg für die Besetzung ihrer Mandate künftig verstärkt auf „Bündnisse mit der Zivilgesellschaft“ angewiesen seien werde. Paul Wood: „Bei uns Grünen war es aber schon immer gelebte Praxis, dass sich dort auch Nichtmitglieder aufstellen lassen können.“ Die Zivilgesellschaft – beispielsweise junge Aktivisten der „Fridays for Future“-Ortsgruppe – wolle man aber „nicht parteipolitisch vereinnahmen“.