Witten. Die ÄQW unterstützt die Psychiatrie-Pläne und schreibt an Minister Laumann. Sie weist auf Schwierigkeiten hin, Akutpatienten unterzubringen.
Die Ärztliche Qualitätsgemeinschaft Witten (ÄQW) hat sich für eine Psychiatrie am Evangelischen Krankenhaus ausgesprochen. Damit bezieht die Vertretung niedergelassener Ärzte eindeutig Position im Streit um 79 neue vollstationäre Betten und 21 Tagesklinikplätze.
Die vom Gesundheitsministerium befürwortete Planung stößt beim EN-Kreis und bei den bestehenden Psychiatrien am St.-Elisabeth-Krankenhaus in Hattingen-Niederwenigern und Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke auf Widerstand. Die Kliniken sehen ihre geplante Aufstockung um 38 bzw. 21 vollstationäre Betten gefährdet. Die niedergelassenen Wittener Ärzte versprechen sich dagegen eine „deutlich verbesserte Versorgung unserer psychisch erkrankten Patienten“.
Schwierigkeiten, Patienten unterzubringen
Die ÄQW sähe in einer neuen die Chance, gerade akut erkrankte Patienten ortsnah unterzubringen. Das Krankenhaus in Hattingen-Niederwenigern, das jetzt für die Akutversorgung zuständig ist, sei nur über eine anderthalbstündige Busverbindung mit mehrmaligem Umsteigen erreichbar, heißt es in einem Brief, den die ÄQW NRW-Gesundheitsminister Laumann geschrieben hat. Darin begrüßt sie ausdrücklich den Vorschlag, 79 vollstationäre Betten und 21 Tagesklinik-Plätze in Witten einzurichten.
Aktuell sei es für die niedergelassenen Ärzte in Witten aufgrund der räumlichen Distanz schwierig, akut psychisch beziehungsweise psychiatrisch erkrankte Patienten in der Hattinger Psychiatrie unterzubringen. Genannt werden etwa selbstmordgefährdete Personen oder Patienten in anderen akuten psychischen Notlagen. „Gerade diese Patientengruppe kann mit und insbesondere ohne Begleitung nicht ohne Gefahr eines Versorgungsabbruchs in dieser schwer erreichbaren Klinik untergebracht werden“, heißt es in dem Brief.
Pläne im persönlichen Gespräch vorstellen
Eine Psychiatrie im Wittener Zentrum würde die Versorgungssicherheit dieser Patientengruppe deutlich erhöhen, schreibt die ÄQW. Zum Schluss appelliert sie an den Minister, „den wichtigen Interessen der größten Stadt im EN-Kreis nachzukommen und die Einrichtung einer stationären Psychiatrie am EvK zu befürworten und zu genehmigen“. Gerne wolle man die Notwendigkeit einer besseren Versorgung in einem persönlichen Gespräch vorstellen.