Witten. Drei Skater stürzten an einem Hang auf der Wittener Seeseite und trugen Kopfverletzungen davon. Die Gefahrenstelle ist seit Jahren bekannt.
Die Inlinerstrecke rund um den Kemnader Stausee ist glatt, toll zu fahren, hat aber einen kritischen Punkt: Auf Herbeder Seeseite, kurz vor der Autobahnbrücke, müssen die Rollschuhfahrer erst einen steilen Abhang und dann eine unübersichtliche Kurve bewältigen. Immer wieder unterschätzen Inlineskater diese Stelle. Am Sonntag, als bei Top-Wetter Hochbetrieb an der Kemnade herrschte, verunglückten dort binnen weniger Stunden drei Personen. Sie trugen Kopfverletzungen davon.
In der Wittener Feuerwehrwache ist diese abschüssige Stelle berüchtigt: Wenn der „Rusis-Punkt 67.41“ gemeldet wird, „dann wissen wir, dass was mit Inlinern ist“, so ein Feuerwehrmann. „Rusis“ sind die Notfallnummern auf Hinweisschildern, die man beim Notruf angibt – damit der Rettungsdienst die Örtlichkeit am See schneller findet. Am Sonntag wurde der Notruf um 14.30, 15 Uhr und 19 Uhr abgesetzt. Jeweils waren Personen so schwer gestürzt, dass sie ins Krankenhaus gebracht werden mussten.
Gefahrenstelle soll inspiziert werden
Die Kreisleitstelle hat seit Beginn des Jahres sieben Einsätze zu Fuß der Herbeder Autobahnbrücke gezählt, so Kreissprecher Ingo Niemann. Auch Jürgen Hecht, Geschäftsführer der Freizeitzentrum Kemnade GmbH, kennt die Stelle und nennt sie „in der Tat tricky“. „Da muss man vorsichtig sein, die Vegetation ist hoch.“ Er möchte die Unfälle zum Anlass nehmen, die Gefahrenstelle erneut zu inspizieren.
Hechts Vorgänger Wilfried Perner hatte 2014 nach Unfällen über eine Helmpflicht für Inlineskater nachgedacht. Umgesetzt wurde sie nicht. „Wie soll man so etwas auch kontrollieren“, sagt Hecht. „Jeder sollte selbst wissen, wie er sich schützt. Wir schreiben doch auch keine Schienbeinschoner vor.“
Auch 2016 berichtete die WAZ über die Gefahrenstelle. Das Freizeitzentrum Kemnade stellte damals ein kleines Schild auf, das auf die Gefahrenstelle hinweist und wollte das Grün stärker beschneiden, damit die Stelle besser einzusehen ist. Etwa 60 Unfälle pro Jahr zählt damals die für die Wittener Seeseite zuständige Kreisleitstelle in Schwelm. Und bis heute gilt: Je besser das Wetter, desto mehr Freizeitsportler, desto mehr Unfälle.