Der Mobilfunkriese Vodafone will in Witten beim Thema Glasfaser ins Geschäft kommen. Firmen sollen Hochleistungsanschlüsse bestellen können.

Witten. Der Breitband-Beauftragte des EN-Kreises, Ulrich Schilling, begrüßt den von Vodafone geplanten Ausbau des Glasfasernetzes. Wie berichtet, will der Mobilfunkriese Firmen im Gewerbegebiet Salinger Feld und in nahe gelegenen Straßen wie der Brauckstraße, der Friedrich-Ebert-Straße und im Industrie- und Technologie-Gewerbepark Stockumer Straße ans schnelle Netz bringen.

Rund 300 Unternehmen könnten von einem Hochleistungsanschluss profitieren – und mit bis zu einem Gigabit pro Sekunde an das Internet angeschlossen werden. Schilling hält das Angebot für „zukunftsweisend“. Hintergrund: Laut Vodafone werden sich die im Festnetz transportierten Datenmengen in den kommenden fünf Jahren versiebenfachen. Viele Wittener Firmen seien noch über einen DSL-Anschluss mit dem Internet verbunden. Dies sei zukünftig nicht mehr ausreichend, so der Telekommunikationskonzern. Man wolle klein- und mittelständischen Betrieben und auch Großunternehmen für sie passende Glasfaser-Angebote machen.

Mindestens 30 Prozent der Unternehmen müssen sich für das Angebot entscheiden

Damit sich die ganze Sache auch für Vodafone rechnet und der Konzern mehrere Millionen Euro in Witten investiert, müssen sich mindestens 30 Prozent der Unternehmen für einen solchen Glasfaseranschluss entscheiden. Bei dem angebotenen Glasfaser-Ausbau setzt Vodafone auf FTTB. Gemeint ist eine direkte Glasfaserverbindung bis zum Gebäude.

Ulrich Schilling ist Breitband-Beauftragter des Ennepe-Ruhr-Kreises und kümmert sich um die Zukunft des Internets in den neun kreisangehörigen Städten.
Ulrich Schilling ist Breitband-Beauftragter des Ennepe-Ruhr-Kreises und kümmert sich um die Zukunft des Internets in den neun kreisangehörigen Städten. © Foto: Stefan Scherer

Ulrich Schilling, der als Breitband-Beauftragter des Kreises seinen Sitz in Hattingen hat, ermittelt, wo schon ein schnelles Internet möglich ist, wo noch mehr geht und wo es noch weiße Flecken auf der EN-Karte gibt. Außerdem kümmert er sich als Mitarbeiter der Wirtschaftsförderungsagentur Ennepe-Ruhr (EN-Agentur) um Fördergelder für den Breitband-Ausbau.

Anbieter sollen Ausbaupläne nennen

Schilling freut sich über das jetzige Glasfaser-Angebot von Vodafone: „Da wird die Technologie der Zukunft angeboten.“ Im Salinger Feld sei in Sachen Glasfaser bislang hauptsächlich das Bochumer Unternehmen TMR aktiv. Schilling: „Im Umfeld sind es die Telekom und Netcologne“. Er weiß: „Mittel- bis langfristig braucht jedes Unternehmen einen schnellen Glasfaseranschluss.“ Derzeit laufe dazu eine Markterkundung des EN-Kreises bei den Glasfaser-Anbietern.

„Wir wollen wissen, wer das Netz ausbaut und wer dies ohne Fördergelder tut“, sagt Ulrich Schilling. Die Absicht sei, eine flächendeckende Versorgung aller Gewerbegebiete und Gewerbeansiedlungen in den neun Städten des Kreises mit einer sogenannten symetrischen gigabitfähigen Infrastruktur sicherzustellen. „Alle Telekommunikations-Unternehmen und Breitbandversorger werden aufgefordert, ihre diesbezüglichen Pläne für die nächsten zwölf bis 36 Monate zu nennen“, so der Internetspezialist.

Warten auf Förderbescheid des Bundes

Man müsse wissen, für welche Ausbauprojekte und Gewerbeadressen Fördergelder des Bundes benötigt würden, sagt Schilling. Generell sei der EN-Kreis schon gut mit einer Glasfaser-Infrastruktur ausgerüstet. Eine erfreuliche Nachricht hat Ulrich Schilling für die Wittener Hölzer. Er sei sehr optimistisch, dass dort noch in diesem Jahr der öffentlich geförderte Glasfasernetzausbau beginne. Beendet seien diese Arbeiten nicht vor 2021. „Der EN-Kreis wartet derzeit noch auf den Förderbescheid des Bundes. Die Bundesnetzagentur hat unserem Vorhaben bereits im Frühjahr zugestimmt.“

In den Hölzern dürfte angesichts dieser Nachricht so mancher denken: Was lange währt, wird endlich gut. Denn schon Ende 2015 hatte Schilling in einem Gespräch mit unserer Redaktion betont, dass Bommerholz, Buchholz, Durchholz und Papenholz beim Breitband-Ausbau „unterversorgt“ seien. Nun scheint sich endlich etwas zu bewegen.

>>> Breitband-Beauftragter berät Firmen kostenlos

Derzeit verfügt etwas mehr als jeder fünfte Gewerbebetrieb in Witten über einen Glasfaseranschluss. Dies gilt auch für über 85 Prozent der Privathaushalte. Der überwiegende Teil dieser Anschlüsse sei aber indirekter Art, da er über Kupferkabel laufe, erklärt der Breitband-Beauftragte des Ennepe-Ruhr-Kreises, Ulrich Schilling. Nur 43 Wittener Firmen und rund 230 Privathaushalte hätten einen unmittelbaren Glasfaseranschluss.

Unternehmen, die sich zum Thema schnelles Internet kostenlos beraten lassen möchten, können sich direkt an ihn wenden:
02324/5648 15

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E-Mail: schilling@en-agentur.de.