Witten. . Das große Fest in Wittens Szene-Quartier lockte Unmengen Besucher an – auch von außerhalb. Sie genossen die Musik und die lockere Stimmung.

Rund 180 Künstler und – von den Veranstaltern geschätzt – bis zu 8000 Besucher feierten am Samstag im Wiesenviertel eine Art kleines Woodstock-Festival. Auch das Wetter zeigte sich von seiner schönsten Seite. Und der „Kiez“ machte Party, was das Zeug hielt.

Wie süß: die vierjährige Anabel.
Wie süß: die vierjährige Anabel. © Fischer

„Wir wollen die Leute auf Witten aufmerksam machen“, das hatten sich die Mit-Organisatorinnen Isabel Loh und Maren Bendel auf die Fahnen geschrieben. Es scheint zu gelingen. „Wir sind extra aus Bochum gekommen“, sagen zum Beispiel Hermine und Kalle. Die beiden genießen die entspannte Atmosphäre hier: „Es ist intimer als auf manch anderem Fest.“.

Um 15.30 Uhr erklingen die letzten rockigen Töne der Band „Indianageflüster“ auf der Wiesen-Bühne. Der Sound ist hart und schwer, die Grooves sind satt. Vor der Bühne wird nicht getanzt, doch zwei junge Männer spielen hingebungsvoll Luftgitarre. Die Umstehenden lächeln ihnen wohlwollend zu.

Ein paar Meter weiter auf der Stein-Bühne sind andere Töne zu hören. Hier gibt’s Jazz. Total in sich versunken tanzt ein junger Mann vor den Musikern. Im Hintergrund, an einer Häuserwand, fläzen sich Zuschauer auf einer Wohnzimmercouch und Liegestühlen – fast wie am Strand, fehlt nur der Sand.

Maria Nicolaides bei ihrem Auftritt.
Maria Nicolaides bei ihrem Auftritt. © Fischer

Das musikalische Programm ist breit gefächert: von Rap bis Soul über Rhythm’n’Blues, Elektro und Chanson bis Folk und Pop ist alles vertreten. Mit der Ska-Band Marek Marple und Maria Nicolaides sind auch Wittener Eigengewächse vertreten. Als Headliner tritt zum Schluss die Band „Blackout Problems“ auf. Mit ihren Songs neigt sich das sechste Wiesenviertelfest gegen 22.30 Uhr dem Ende entgegen.

Doch vorher gibt’s außer Musik auch ein buntes Programm: Poetry Slam, Balladen-Lesungen, Künstlergespräche, Theater, Kinderschminken. Im Hinterhof des Unikat-Clubs legen Timo Turner, Fam und Kopter tanzbare Musik auf. Das passt. Die ganze Atmosphäre ist locker, wer aus Versehen rempelt, entschuldigt sich. Und alle passen auf, der wunderbaren Stelzenläuferin nicht in die Quere zu kommen. Die Besucher bestaunen ihr buntes Kostüm und für ihre Pantomime erntet sie immer wieder Applaus.

Seit Dezember laufen die Vorbereitungen

Überall lauern Leckereien. Knut’s Burger sind natürlich dabei, auch der Wild Grill und der Crêpe-Wagen. „Don Sausage“ verspricht in Anspielung auf Loriot: „Ein Leben ohne Currywurst ist möglich, aber sinnlos.“ Am Stand von „Urban Mama’s Kitchen“ stehen die Leute Schlange, hier lockt senegalesische Kost. Der Renner ist das Süßkartoffel-Couscous.

Seit Dezember haben die elf Organisatoren, die meisten davon Wittener Studenten, das Wiesenviertelfest vorbereitet. Haben Bands und Künstler kontaktiert und mit ihnen verhandelt. „Viele Künstler sind uns beim Finanziellen entgegengekommen“, sagen Isabel Loh und Maren Bendel. Ein Geldinstitut und Ladeninhaber hätten sie unterstützt. „Viele haben gespendet. Wir sind sehr zufrieden.“