Witten. . Vor 15 Jahren hat Künstlerin Christel Lechner ein Diakonissen-Trio vor das Evangelische Krankenhaus gesetzt. Schmunzeln erwünscht.
Seit über 128 Jahren gibt es Wittener Diakonissen aus dem „Diakonissenhaus für die Grafschaft Mark und das Siegerland“. Seit dem 19. März 2004 haben sie auch ein Denkmal. Drei Diakonissenfiguren, gestaltet von der Wittener Künstlerin Christel Lechner, stehen seitdem auf der Wiese vor dem Evangelischen Krankenhaus an der Pferdebachstraße. Unser Mitarbeiter Michael Winkler war am Tag der Einweihung mit dabei. Hier sein Bericht im Rückblick:
„Auch wenn sie etwas zu dick geraten sind, sollen sie mit ihren gütigen und resoluten Gesichtern an unsere Tradition erinnern“, betonte damals Oberin Marianne Anschütz bei der Enthüllung und Begrüßung der drei Beton-Figuren.
Gefühlsbetonte und lebensbejahende Menschen
Als „Brücke zum Krankenhaus“ will Christel Lechner (70) ihre Figuren verstanden wissen: „Die rundlichen Körper sollen die Schwestern als gefühlsbetonte und lebensbejahende Menschen darstellen.“
Damit hatte die Bildhauerin und Keramikerin an einem weiteren markanten Standort in der Ruhrstadt ihre bundesweit bekannten Figuren platziert.
Auf dem Weg ins Krankenhaus schmunzeln
Lechners „Alltagsmenschen“ aus Beton gehören heute zum Wittener Stadtbild. Sie stehen überdimensional auf dem Rathausplatz und schauen vom Celestian-Bau zum Büro der Bürgermeisterin herüber. Vor der Sparkassenzentrale in der Ruhrstraße stehen Betonmenschen in einer Warteschlange – mit Schlips und Aktentasche. Eine Wittener Zwiebel steht dick und putzig vor dem Haus am Voss’schen Garten und der kleine, süße Grubenengel, der aus einem Fenster des Johanniszentrums stumm zum Turm der Johanniskirche hochschaut, ziert auch die Vorderseite einer Gebetspostkarte.
Der damalige Kuratoriumsvorsitzende des Diakoniewerkes Ruhr, Rechtsanwalt Werner Rauh, dankte vor 15 Jahren allen Spendern, die anlässlich seines Geburtstages den Kauf der Figuren mitfinanziert hatten und wünschte sich, „dass alle Mühseligen und Beladenen auf dem Weg ins Krankenhaus nun schmunzeln“.
„Glaube, Liebe und Hoffnung“
Neben Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus dem Krankenhaus, dem Mutterhaus und der Altenpflegeschule war natürlich auch die Stadtspitze mit Bürgermeisterin Sonja Leidemann zu dem kleinen Event gekommen – wie auch Pfarrer Rainer Schmitt von der Anstaltskirchengemeinde.
Der ehemalige Leiter des WDR-Studios Dortmund, Claus Werner Koch, filmte ganz privat das fröhliche Treffen. Ob die Diakonissen-Figuren überhaupt einen Namen haben, blieb an jenem Drehorgel-umrahmten Nachmittag im März 2004 unklar.
Auch heute ist keiner von ihnen bekannt, außer einfach nur „Schwester“ für alle drei. Vielleicht heißen sie aber auch genauso wie die drei Glocken hinter ihnen auf dem Glockenhügel, nämlich „Glaube, Liebe und Hoffnung“…
>>> AUSSTELLUNG MIT FOTOS VON LECHNER-FIGUREN
Es lohnt sich auch, die Ausstellung mit 70 Fotos von Andreas Vincke im Altenzentrum am Schwesternpark Feierabendhäuser (Pferdebachstraße 43) anzusehen.
Die Schau „Ein Sommertag – Alltagsmenschen von Christel Lechner“ läuft noch bis zum
8. April. Weitere Infos unter www.christel-lechner.de