Witten. . Vandalismus im Herrenholz: Wo viele Nordic Walker laufen, wurden Schaubilder einfach abgerissen. Organisatorin Susanne Fuchs gibt aber nicht auf.

Seit 2006 gibt es im Herrenholz eine beliebte Nordic-Walking-Strecke. Doch inzwischen sind die Schautafeln und Wegweiser abgerissen oder kaputt getreten – irgendwer hat sich in der Weihnachtszeit dort ausgetobt. Susanne Fuchs, die die Strecke einst für die DJK Blau Weiß Annen angelegt hat, sammelt nun Spenden, um den Weg wieder herzurichten.

Die Sonne lacht. Eva Würfel und Johannes Espenhahn schwingen die Stöcke. Die beiden 86-Jährigen laufen seit zwanzig Jahren fast täglich über die Route, die am Schwedenheim an der Herdecker Straße startet. Seitdem künstliche Hüfte und zwei neue Kniegelenke das Laufen erschweren, haben sie dazu Nordic-Walking-Stöcke in den Händen.

„Die Leute schätzen so etwas einfach nicht.“

Sie kommen extra aus Herdecke zum Herrenholz gefahren, weil ihnen die Strecke so gut gefällt. „Dieser Wald ist abwechslungsreich und es geht immer sanft rauf und runter“, sagt Eva Würfel. Seit der Weg beschildert wurde, sei die Zahl der Menschen, die dort unterwegs seien, deutlich gestiegen. Dass die Schautafeln nun zerstört sind, bekümmert die beiden sportliche Senioren: „Die Leute schätzen so etwas einfach nicht.“

Viele Reha-Sportler unter Läufern

Blau-Weiß-Vorsitzende Susanne Fuchs hatte kurz vor der Jahreswende entdeckt, dass die zehn Bilder, die den Läufern Übungen oder Tipps zeigen, nicht mehr an ihren Metallpfosten hingen. Die Holzrahmen waren abgerissen, die laminierten Blätter herausgetrennt worden. Achtlos liegen sie nun im Laub neben den Pfählen.

Viele Walker, aber auch Hundebesitzer und Spaziergänger nutzen die Strecke.
Viele Walker, aber auch Hundebesitzer und Spaziergänger nutzen die Strecke. © Jürgen Theobald

13 Jahre sei der Parcours gut angenommen worden, sagt Fuchs. Auch wenn der Nordic Walking-Trend etwas abgeebbt sei, nutzen weiterhin viele Menschen den Park, darunter drei Laufgruppen. Bei den Kursen, die sie für die DJK anbietet, laufen in der Regel 25 Teilnehmer mit. „Manche steigen auch aufs E-Biken um. Aber es kommen Leute nach. Viele nutzen Nordic Walking als Reha-Sport, etwa nach einer Knie-OP“, sagt Fuchs.

Der Park wurde als Teil des Projekts „Soziale Stadt Annen“ eröffnet. Dabei wurde der schon damals nicht mehr existierende Trimm-dich-Pfad umgestaltet. Kostenpunkt: 2000 Euro, die je zur Hälfte die DJK und Susanne Fuchs selbst zahlten. Jugendliche aus dem Sozialprojekt Werkhof erstellten die Schilder und sägten die Wegweiser für die 2,5 km lange Runde zu.

Ruhrtalranger beauftragen

Wie kann der Park wieder aufgebaut werden? Susanne Fuchs hat eine Idee: „Ich möchte Spenden sammeln und die Ruhrtal-Ranger beauftragen.“ Gerade bei schlechtem Wetter fehlten für sie handwerklich sinnvolle Aufgaben. Den Rangern könne man eine Aufwandsentschädigung zahlen. „Mit wenig Aufwand könnte man hier einen tollen Effekt erzielen.“

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Bis vor einigen Jahren galt Nordic Walking als Trendsportart. Die DJK BW Annen bietet einen Lauftreff dienstags und sonntags um 10 Uhr an. Daraus entwickelten sich die Sommerwandertouren, etwa an der Kemnade, und Nordic-Walking-Reisen.

Weitere Angebote: Dienstags und freitags (10 bis 12 Uhr) läuft Ingelore Köster mit dem „Nordic Walking Silver Treff 50+“ vom PV-Triathlon am Hammerteich. Der TuS Stockum trifft sich freitags um 18 Uhr an der Dorneystraße/Stockumer Heide.

>> Spendenkontakt

Spenden an: DJK BW Annen
IBAN DE71 4525 0035 0000 3115 06, Stichwort: Nordic Walking Park