Beim Nordic-Walking dürfen Technik und Material nicht unterstützt werden. Ausüben kann die Sportart aber jeder – egal ob Jung oder Alt.

Bitte nicht einfach los legen – das rät Susanne Fuchs allen, die sich mit Nordic Walking fit für den Frühling machen wollen. Die Trainerin der DJK BW Annen weiß, dass die falsche Technik schädlich für den Körper ist. Fuchs hat aber auch gute Nachrichten: Grundsätzlich kann jeder Nordic Walking ausüben.

Das macht den Reiz aus

Susanne Fuchs gerät regelrecht ins Schwärmen, wenn sie über Nordic Walking spricht: „Es geht nicht nur um den Sport, sondern Körper und Geist werden angeregt, wenn man sich in der Natur bewegt. Für die Seele ist das ein Genuss.“ Das Gruppenerlebnis, die Landschaft – all das mache Nordic Walking aus. „Der Entspannungseffekt im Nachklang ist wunderbar. Man bekommt nach dem Duschen eine schöne Schwere und Müdigkeit“, so die Expertin.

So geht’s

Ein vernünftiger Stock und die richtige Technik sind laut Fuchs besonders wichtig. Im Falle des Stocks bedeutet das: ausgewogenes Carbon-Material, ein guter Griff und eine Handschleife, die was aushält. Ab etwa 40 Euro sei ein gutes Modell zu bekommen. Teil zwei ist die Technik. „Viele laufen zu Beginn wie auf Stelzen. Als hätten sie vier Füße“, sagt Fuchs. „Aber der Stock dient nur der Unterstützung.“ Die Körperhaltung muss stimmen. Leicht gebeugte Knie, gerades Becken, tiefe Schultern und ein gerader Kopf gelte es zu beachten. Außerdem wird der Stock diagonal gesetzt, also linker Fuß und rechter Stock zusammen und umgekehrt. „Falsches Material und die falsche Technik sind schädlich für den Körper“, gibt die Annenerin zu bedenken.

Das bringt’s

„Wenn man den Sport richtig ausübt, werden 90 Prozent aller Muskeln beansprucht“, sagt Fuchs. Nordic-Walking ist ein moderates Herz-Kreislauf-Training in einem Tempo, das individuell angepasst werden kann. Durch die Unterstützung der Stöcke werden die Gelenke entlastet. Die Sportart eignet sich deshalb besonders für Menschen mit Gelenkproblemen oder Übergewicht.

Das muss beachtet werden

Nordic-Walking ist eine Sportart für jeden. Das Alter spielt überhaupt keine Rolle. Bestes Beispiel ist Gisela Wickloh. Die 80-Jährige marschiert jede Woche mit dem Walking-Treff des TuS Stockum los. Zugegeben: Technik und Tempo spielen hier keine große Rolle. Aber wichtig ist ja auch die Bewegung. „Wir gehen einfach gemeinsam spazieren – die einen langsamer, die anderen schneller. Jeder so, wie er mag“, sagt Wickloh. „Man benötigt bloß ein paar Turnschuhe und gute Laune.“ Zwar richten sich auch die Kurse von Susanne Fuchs an Anfänger. Aber: „Eine gewisse Grundkondition ist immer schön“, so die Übungsleiterin. Immerhin ist sie mit ihrer Gruppe bis zu zwei Stunden unterwegs. Ein bisschen Luft sollte da schon vorhanden sein.

Hier wird gewalkt

Dienstags und sonntags um 10 Uhr trifft sich die Gruppe der DJK BW Annen um Susanne Fuchs auf dem Parkplatz oberhalb des Freibads. Dienstags und freitags (10 bis 12 Uhr) läuft Ingelore Köster mit dem „Nordic Walking Silver Treff 50+“ vom PV Triathlon am Hammerteich. Der Treff des TuS Stockum trifft sich freitags um 18 Uhr an der Dorneystraße/Stockumer Heide.