Witten . Jugendliche wollen am 1. März wieder gegen Kohle protestieren. Doch gerade in unteren Klassen wächst die Sorge vor Konsequenzen.

Schüler wollen in Witten wieder gegen Kohle und für bessere Luft auf die Straße gehen. Nach dem Erfolg der ersten „Fridays for Future“-Demonstration am 1. Februar, bei der über 400 Jugendliche durch die Wittener Innenstadt marschierten, soll es am 1. März ab 10 Uhr erneut mächtig laut vor dem Rathaus werden.

Allerdings sind sich die Organisatoren der Demo bislang nicht sicher, ob die Anfangseuphorie andauern wird. „Angemeldet haben wir bei der Polizei 200 Teilnehmer“, sagt Friederike Niblau. „Es ist für uns schwer einzuschätzen, ob es mehr oder weniger als beim letzten Mal werden.“

Urlaubsantrag im Einzelfall möglich

Denn neben viel positivem Zuspruch wachse auch die Sorge vor Konsequenzen. „Gerade die Jüngeren der unteren Klassen haben uns geschrieben, dass sie sich Gedanken machen“, erzählt Niblau. Die Landesregierung hatte zuletzt in einem Brief alle Schulen aufgefordert, gegen die regelmäßigen Schülerstreiks vorzugehen.

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Trotzdem gehen die meisten Wittener Schulen laut der Organisatoren recht locker mit den Klimaschwänzern um – etwa auch am Schiller-Gymnasium. „Wir begrüßen politisches Engagement unserer Schüler, auch wenn man dies natürlich auch außerhalb der Schulzeit zeigen kann“, sagte Schulleiterin Janine Bartsch. „In Einzelfällen können die Eltern einen Urlaubsantrag für ihr Kind stellen. Wenn das Kind aber jeden Freitag protestieren geht, würde das der schulischen Laufbahn des Kindes schaden“, so Bartsch weiter.

Kreide-Botschaften auf dem Rathausplatz

In Witten gehen die Klimaschwänzer nicht - wie in anderen Städten - jeden Freitag, sondern jeden ersten Freitag im Monat auf die Straße. Ausnahmen sind die internationalen Aktionstage von „Fridays for Future“. Der nächste ist für den 15. März geplant. Dann sind Schüler von der Schweiz bis Japan und Australien aufgerufen, dem Unterricht fürs Klima fernzubleiben.

Für den internationalen Aktionstag planen die Organisatoren einige „besondere Aktionen.“ Auch am 1. März soll es aber nicht bei Redebeiträgen und Protestzug bleiben. „Wir wollen mit Kreide unsere Botschaften auf den Rathausplatz schreiben, damit sie länger erhalten bleiben“, kündigt Friederike Niblau an. Außerdem soll alles „professioneller“ werden. „Wir haben ein besseres Megafon und ein funktionierendes Mikrofon.“

Und daraus könnten Songs wie Pink Floyds „Another Brick in the Wall“ gesungen werden – mit umgedichtetem Text. „So haben es die Schüler in Düsseldorf gemacht“, sagt Nieblau. „Das war wirklich cool.“