witten. . Kontrakt hilft benachteiligten KIndern, damit sie eine Chance auf dem Arbeitsmarkt haben. 200 Jugendliche wurden bereits erfolgreich unterstützt.

Die Evonik-Stiftung wird zehn Jahre alt. Aus diesem Anlass fördert sie in ihrem Jubiläumsjahr soziale Projekte für Kinder und Jugendliche im Umfeld der Evonik-Standorte. In Witten unterstützt die Stiftung nun den Verein Kontrakt mit einer Spende in Höhe von 5000 Euro.

Kontrakt – Unternehmen für Bildung“ wurde 2011 als gemeinnütziger Verein gegründet, um sozial benachteiligten Kindern die Möglichkeit zu geben, ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu erhöhen. Dazu arbeitet der Verein mit der Stadt und lokalen Unternehmen zusammen.

Darunter eben Evonik. Die Firma zahlt über die 5000 Euro Sonderspende hinaus jedes Jahr 3600 Euro als Pate für aktuell fünf Kinder. Eines davon ist Sara Gorgik Abraham. Die 15-Jährige geht zur Otto-Schott-Realschule. „Später möchte ich Tierärztin werden“, lautet der Berufswunsch des Mädchens mit armenischen Wurzeln, das vor acht Jahren mit seinen Eltern nach Deutschland kam.

Sieben Coaches unterstützen die Kinder

Zweimal in der Woche treffen sich die aktuell 31 Kinder, die von Kontrakt gefördert werden. „Dienstags lernen wir, wie wir besser lernen können“, sagt Sara. „Und freitags reden wir mit den Coaches darüber, wie unsere Woche war oder unterhalten uns über Berufsbilder“, ergänzt die 15-Jährige.

Sieben studentische Coaches unterstützen die Kinder und erhalten dafür Aufwandsentschädigungen. Sie gehen mit ihnen zum Sport oder helfen, dass sie das Einkaufen lernen. Oder sie unterstützen die Jugendlichen darin, Bewerbungen zu schreiben oder Ausbildungsplätze zu finden. „Viele Eltern, die hierher kommen, möchten, dass ihre Kinder das Abitur machen“, sagt Kontrakt-Vorsitzende Claudia Formann. „Denn sie wissen nicht, wie vielfältig die deutsche Ausbildungslandschaft ist und setzen ihre Kinder mit dem Abitur-Wunsch sehr unter Druck.“

Seit 2008 gibt es einen Vorläufer von Kontrakt, der vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge drei Jahr lang gefördert wurde. Als die Förderung auslief, wurde der Verein gegründet. Der stützt sich auf die Firmengelder und die Sonderspenden. Im vorigen Jahr erhielt Kontrakt 2500 Euro vom Lions Club Witten-Mark. Davon konnten die Jugendlichen in Wittens österreichische Partnerstadt Mallnitz fahren. „Für viele Jugendliche ist das etwas Besonderes, aus Witten herauszukommen“, sagt Ralf Maurer von Kontrakt.

Vermehrt kommen Flüchtlingskinder zu Kontrakt

Und wie kommt der Kontakt zu Kontrakt zustande? „Die Schulen empfehlen uns Schüler, die wir dann mit den Eltern zum Infotag einladen“, so Maurer. Dort werden kurze persönliche Gespräche geführt und Bewerbungsbögen ausgefüllt. Darauf folgen intensive Bewerbungsgespräche, die eine Stunde dauern können.

Zu Beginn des Projektes setzte sich das Klientel des Vereins hauptsächlich aus Jugendlichen mit türkischen, russischen oder polnischen Wurzeln zusammen. Das hat sich in den vergangenen drei Jahren verändert. Nun handelt es sich vermehrt um Flüchtlingskinder, die durch professionelles Einzelcoaching betreut werden.