Witten . Witten braucht einen Masterplan Verkehr, meinen Piraten, Bürgerforum, WBG und SfW. Stadtbaurat findet dies auch sinnvoll – es fehlt das Personal.
In Witten gibt es einen Masterplan Wohnen, einen Masterplan Universität, auch einen Masterplan Wirtschaftsflächen. Einen Masterplan Verkehr, der Ziele für das Jahr 2030 formuliert, gibt es nicht. Ihn müsste es aber geben, finden die Piraten, das Bürgerforum, die Wittener Bürger Gemeinschaft (WBG) und Solidarität für Witten (SfW). Ihr gemeinsamer Antrag hierzu lag am Donnerstag (31.1.) den Mitgliedern des Verkehrsausschusses vor. Er war die Grundlage für einen regen Austausch.
Das Thema Verkehr ist ein breites Feld. Es geht um Autos, Laster, den ÖPNV, Fußgänger, Radler, um die Mobilität junger und älterer Menschen. Aber auch um Parkflächen und den künftigen Bedarf, um Verkehrsräume und nicht zuletzt um die Umwelt. Für all dies einen Gesamtplan zu haben, Ziele für die Zukunft – auch über 2030 hinaus – festzuschreiben, finden die Antragssteller „dringend erforderlich“, wie es im Antrag heißt und wie es Jeremia Lechelt erläuterte, der als sachkundiger Bürger für das Bürgerforum im Ausschuss sitzt.
CDU sprach sich dagegen aus
Stadtbaurat Stefan Rommelfanger bezeichnete die Erstellung eines Masterplans Verkehr als „sehr sinnvoll, aber sehr aufwendig“. Aufgrund der personellen Situation in der Verwaltung sei dies derzeit nicht leistbar. „Wir haben gerade einmal zwei Mitarbeiter, die sich bei uns um die konzeptionelle Verkehrsplanung kümmern.“ Und die beiden seien ausgelastet. Rommelfanger: „Auch das Radverkehrskonzept bindet Kräfte.“ Man habe in den nächsten zwei Jahren auch kein Geld, um solche Arbeitsaufträge für einen Masterplan nach außen zu vergeben. Julian Fennhahn von der CDU bezeichnete den Antrag, einen Masterplan Verkehr aufzustellen, als „hervorragend, aber wir lehnen ihn ab, weil das Geld nicht dafür da ist“.
Alle sollten sich zusammensetzen
Die Antragssteller zogen sich schließlich zu einer kurzen Beratung zurück. Nach dieser sagte Pirat Roland Löpke, dass man den Antrag zurückziehe. Das Thema Masterplan bleibe dennoch sehr wichtig und dürfe nicht auf die lange Bank geschoben werden. Löpke forderte alle Fraktionen und die Verwaltung auf, sich zusammenzusetzen, um sich Gedanken darüber zu machen, wie man einen solchen Prozess anschieben könne. „Das muss nicht in der nächsten Woche sein, aber das sollte auch nicht zwei Jahre dauern.“