Witten. . Immer mehr Menschen hätten Probleme, eine bezahlbare Wohnung zu finden, sagt Knut Unger. Mieterverein stellte Resolution im HFA vor.

Der Mieterverein Witten schlägt Alarm. Immer mehr Menschen, die bei dem über 3000 Mitglieder starken Verein Rat suchen, hätten Probleme damit, eine bezahlbare Wohnung zu finden. „Die Lage spitzt sich zu“, sagte Knut Unger, Sprecher des Vereins, am Montagabend vor dem Haupt- und Finanzausschuss. Schon vorab hatte der Verein eine Resolution mit sieben Forderungen an den Rat der Stadt geschickt.

Als größtes Problem prangert der Verein das Missverhältnis zwischen Sozialwohnungen und der Zahl einkommensschwacher Haushalte an. Im offiziellen „Handlungskonzept Wohnen“, das von der Stadt erarbeitet wurde, ist von 24 Prozent aller Wittener Hauhalte die Rede, die als „einkommensschwach“ gelten. Dazu zählen neben den Beziehern von Mindestsicherung und Wohngeld auch allgemein Familien und Einzelpersonen mit niedrigem Einkommen. Hingegen ist die Zahl der preisgebundenen Sozialwohnungen zwischen 2006 und 2016 von über 4200 auf rund 2500 geschrumpft.

Bessere Kontrolle von privaten Wohnungsunternehmen

Der Verein fordert daher von der Stadt eine Stelle, in der die Aufgaben des sozialen Wohnungswesens gebündelt werden. Das könne etwa im Wohnungsamt der Fall sein. „Die Eigenkapitalbasis der Siedlungsgesellschaft Witten sollte zudem erhöht werden“, so Unger. Dafür sollten der Wohnungsbaugesellschaft etwa geeignete Grundstücke zur Verfügung gestellt werden, auf denen neue Wohnhäuser entstehen können. Ein „erheblicher Anteil“ der Wohnungen in der Stadt gehöre Konzernen wie Vonovia und LEG.

Um diese Unternehmen und ihre Mieterhöhungen besser im Blick zu haben, soll die Stadt laut Mieterverein „mieterhöhungswirksame Modernisierungsmaßnahmen unter einen kommunalen Genehmigungsvorbehalt“ stellen. Der Verein erhofft sich dadurch mehr Transparenz. Zudem fordert er, dass die Stadt konsequenter gegen den Verfall von Wohnungen und gegen Leerstand vorgeht. Bürgermeisterin Sonja Leidemann sieht keinen zusätzlichen Handlungsbedarf. „Es passiert schon sehr viel, wir sind im Dialog“, sagte sie dazu im Ausschuss. (steh)