Witten. . Die Wittener Rodelwochen starten offiziell erst am Dienstag. Doch schon am Wochenende sorgte die Snowtubing-Bahn für jede Menge Winterspaß.
Der frische Schnee knirscht herrlich unter den Schuhen am Hohenstein. Die Sonne brennt trotz der leichten Minusgrade heiß ins Gesicht, aus den Lautsprechern der Büdchen schallt verhalten Musik. Auch wenn die dritte Auflage der Wittener Rodelwochen offiziell erst am Dienstag mit der Eröffnung der großen Piste beginnt – auch am Wochenende nutzten viele Familien das schöne Winterwetter für einen spontanen Ausflug.
Ihre Schlitten brachten sie gleich mit. So zum Beispiel Stefan Kudla mit Tochter Sophie, drei Jahre alt. Die zwei sind echte Wintersport-Fans, fahren eigentlich jedes Jahr in die Alpen oder nach Winterberg. „Eigentlich könnte man doch heute schon aufmachen“, sagt Kudla und blickt in Richtung Absperrung. Diese schützt die 100 Meter lange und 20 Meter breite Rodelpiste vor Fußabdrücken und Schlittenspuren – noch.
Denn Schneekanonen-Betreiber Christian Werner von der Wittener Firma SnL-Event, die den Hang beschneit, erklärt: „Wenn da jetzt alle durchlaufen, dann müssen wir die Fußabdrücke wieder überschneien.“ Stattdessen möchte er in einer weiteren Nacht durchgängig die Kanonen laufen lassen. Sein Ziel: 15 bis 20 Zentimeter hoch soll das weiße Gold am Ende sein – und den Schlittenkufen möglichst lange standhalten.
Schneekugeln müssen fest werden
Denn während eine normale Schneeflocke drei bis viertausend Meter unterwegs ist, bis sie auf dem Boden ankommt, schießen die Schneekanonen nur 40 Meter hoch. Bis die kleinen Schneekügelchen aus der Maschine sich verfestigen und robust werden, brauche es schon ein paar Tage. Am Dienstag endlich wird dann auch die heiß ersehnte Piste offiziell eröffnet. Bis dahin muss noch ein schmaler Schnee-Streifen neben dem Zaun als Schlitten-Abfahrt herhalten.
Doch der absolute Publikumsmagnet des Wochenendes wartet sowieso ein paar Meter weiter auf die Besucher. „Wir wollten eigentlich nur zu den Wildschweinen“, erzählen Inka und Ulf aus Dortmund, während Tochter Rieke die brandneue Snowtubing-Bahn ausprobiert. Das Besondere: Hier gibt es Rodelspaß, aber ohne Schlitten und ohne Schnee.
Rodeln ohne Schlitten und Schnee
Auf der gut 30 Meter langen Bahn kommt die achtjährige Rieke schnell in Schwung. Das Gefährt erinnert an einen Schwimmring und gleitet perfekt über die Kunststofffläche. Wilde Drehungen sind dank der Kurven garantiert. „Es rumpelt so, da muss man sich gut festhalten“, sagt sie ein bisschen schüchtern und ist schon wieder auf dem Weg nach oben. „Nochmal!“
Schneekanonen-Betreiber Christian Werner verleiht seine Maschinen nach ganz Europa. Gut 400 Kubikmeter Wasser schießt er in Schneeform auf die Piste. Das entspricht immerhin zweieinhalbtausend vollen Badewannen. Dafür produziert er aber auch nicht einfach nur den verpönten „Kunstschnee“, sondern „richtigen“, nur eben mit technischen Hilfsmitteln.
Bärbel Aha, 67 und Erwin Rösner, 72, kennen sich seit elf Jahren. Die beiden sind der beste Beweis dafür, dass sich dieser Tage auf dem Hohenstein auch abseits des Trubels Spaß haben lässt. Mit dampfenden Pappbechern stehen sie am Glühweinstand unterhalb der Schneepiste und haben die malerisch verschneiten Äste im Rücken. „Lassen wir die Kinder doch ein paar Tage Spaß haben, die wissen ja gar nicht mehr, was echte Winter sind.“ Ob dieser Winter schon jetzt unter die Kategorie „echt“ fällt? Die Temperaturen sollen jedenfalls weiter sinken, beste Voraussetzungen also für das Wittener „Winter-Wonderland“.
>> Die Öffnungszeiten
Die Rodelpiste bleibt bei guten Wetterbedingungen bis zum 17. Februar. Bei zwischenzeitlicher Schneeschmelze sollen auch die Kanonen noch einmal angeworfen werden.
Von Montag bis Freitag ist die Piste von 11 bis 13 Uhr und von 14 bis 18 Uhr geöffnet. Am Wochenende läuft der Betrieb von 11 bis 13 Uhr, von 13.30 bis 15.30 Uhr und von 16 bis 18 Uhr.