Witten. . Horst-Dieter Lees beklagt Zustellungsprobleme in Rüdinghausen. Deutsche Post: Probleme einfach zu erklären.

Ärger mit der Post war Horst-Dieter Lees ja schon gewohnt. Seitdem Mitte 2018 der Zustellbezirk im nördlichen Rüdinghausen verändert wurde, landete seine Post teilweise beim Nachbarn. „Und ständig brachte uns ein neues Gesicht die Briefe“, sagt der 70-Jährige. Aber als er erst kurz vor Silvester die Weihnachtskarte seiner Bekannten im Postkasten fand, fiel er völlig vom Glauben ab.

Auf dem Briefumschlag befand sich ein Aufkleber: „Nachadressiert wegen unkorrekter Anschrift. Bitte Absender verständigen!“ Die neu ermittelte Anschrift: Kreisstraße 124, 58454 Witten. Exakt dieselbe Anschrift hatten Lees’ Bekannte jedoch – gut leserlich und fehlerlos – auf den Umschlag geschrieben. „Wie kann so etwas eigentlich sein?“ fragt sich der Rüdinghauser.

Alle Bezirke werden jedes Jahr neu vermessen

„Das ist eine merkwürdige Geschichte“, gibt auch Deutsche-Post-Sprecher Alexander Böhm zu. Aber sie sei einfach zu erklären. Denn trotz genauer Arbeit der Maschinen im großen Postzentrum in Hagen könne es passieren, dass Briefe („Ausreißer“) falschen Bezirken zugeordnet werden. „Es kann zum Beispiel sein, dass die Karte an einem anderen Brief klebte und dadurch in Berlin, Hamburg oder sonst wo landet“, so Böhm. Der Zusteller habe das dann sicher beim Ausstellen der Briefe gemerkt und den Brief mit dem Aufkleber zurückgeschickt.

Dass es in Rüdinghausen über den skurrilen Fall hinaus Probleme gibt, ist bei der Post dagegen nicht angekommen. Und dass ein Zustellbezirk verändert wird, sei völlig normal. „Jedes Jahr werden alle Bezirke neu vermessen, weil es immer mehr Pakete und weniger Briefe gibt“, erklärt der Sprecher. Dass es deswegen zu solchen Problemen kommen muss, versteht Anwohner Horst-Dieter Lees trotzdem nicht. Auf Grußkarten wartet er nicht mehr. Dafür auf die Rechnung seiner Kfz-Versicherung. „Ich hoffe, die liegt nicht unbemerkt beim Nachbarn.“