Witten. . Seit Wochen haben die Anwohner rund um den Hackertsbergweg weder Telefon noch Internet. Jetzt erklärt die Telekom, woran das liegt.

Kein Anschluss unter dieser Nummer: Seit Wochen haben Anwohner vom Schnee weder Festnetz noch Internet. Wer kein Handy hat, ist nicht zu erreichen.

Verschiedene Klagen von Betroffenen haben die Redaktion in den letzten Tagen erreicht. Einige haben schon seit dem 5. Dezember kein Telefon mehr. Noch mehr Anschlüsse sind offenbar seit dem 20. Dezember betroffen. Vom Netz sind Telekom- und Vodafone-Kunden in den Straßen Hackertsbergweg, Auf dem Schnee, Pannenbekkerweg, Ifteweg, Kermelberg, Tulpenweg, Zum Hasenhölzken und Ardeystraße. „Hier oben so viele alte Leute ohne Mobiltelefon – die waren über die Feiertage praktisch von der Außenwelt abgeschnitten“, sagt Anwohnerin Sara Ronge. Eine Nachbarin habe von ihren Kindern zu Weihnachten extra noch ein Handy bekommen, so die 22-Jährige.

„Vertrödelte Zeit, die ich hätte besser nutzen können“

Aber nicht nur für Senioren ist der fehlende Anschluss ein großes Problem. „Ich mache eigentlich Home-Office“, sagt Saras Mutter Susanne. Das sei aber derzeit nicht möglich. Ein zusätzliches Ärgernis seien die mangelnden Informationen, klagt die 52-Jährige. Die eine Firma schiebe es auf die andere. Dann hieß es, die Störung sei behoben – „aber es tat sich nichts“.

Entstörung im Kabel ist sehr aufwändig

Eine Entstörung ist aufwändig. Da die Kabel im Boden liegen, muss zunächst der Fehlerort durch Messungen lokalisiert werden.

Sobald das Kabel freigelegt ist, kann das beschädigte Stück entfernt werden. Das neue Kabel wird dann auf beiden Seiten gespleißt, d.h. auf beiden Seiten müssen mehrere hundert Kupferadern miteinander verknüpft werden. Dazu muss ein Techniker in die Baugrube und die Adern einzeln miteinander verbinden.

So schildert das auch Manuela Wittenborg. „Uns wollte man zwischen den Feiertagen dreimal einen Servicetechniker schicken. Gekommen ist niemand – vertrödelte Zeit, die ich hätte besser nutzen können.“ Auch Nachbarn hätten an unterschiedlichen Tagen auf Servicetechniker von unterschiedlichen Anbietern gewartet. „Niemand ließ sich blicken oder sagte auch nur ab.“

Feuchtigkeit im Hauptkabel

Auf Nachfrage der Redaktion bei der Telekom teilt das Unternehmen nun mit, dass ein Fehler durch eindringende Feuchtigkeit im Hauptkabel am Hackertsbergweg der Grund der Störung ist. Sie sei seit dem 11. Dezember bekannt. „Wir sind seitdem auch an der Behebung der Störung dran“, versichert die Telekom. Erste Fehler seien schon zwei Tage später beseitigt worden. Aber dann habe man weitere Störungen in dem 800-paarigen Hauptkabel festgestellt: Das Kabel „säuft“ unter der abschüssigen Straße aufgrund von Feuchtigkeit sozusagen ab.

Montage und Schließung des Grabens am selben Tag

Um die Störung zu beheben, müssen nun 300 Meter Kabel ausgewechselt werden. „Da wir hier Tiefbau an einer Hanglage machen müssen, haben wir von der Stadt die Vorgabe bekommen, den Tiefbau, die Montage und die Schließung des Grabens am selben Tag durchzuführen, damit bei Regenfällen nicht die Straße unterspült werden kann“, so das Unternehmen. In dieser Woche sei es mit den Arbeiten losgegangen. Sie würden sich aber noch bis in die vierte Kalenderwoche – also 21. bis 26. Januar – ziehen. Ein genaues Datum könne noch nicht genannt werden. Die Telekom versichert: „Wir haben vollstes Verständnis für die betroffenen Kunden und die ihnen entstehenden Unannehmlichkeiten tun uns sehr leid.“