. Die Wittener Politik diskutiert, ob die Grundschule in Buchholz mit zwei ersten Klassen starten kann. Bislang wurden häufig Kinder abgelehnt.

Die Buchholzer Grundschule will wachsen und im Sommer mit zwei Eingangsklassen starten. Bis 2007 war die beliebte Grundschule an der Buchholzer Straße sowieso zweizügig, wurde dann durch die Stadt auf je eine Eingangsklasse beschränkt. Zur Einschulung im August haben sich diesmal aber 41 Kinder angemeldet. Der Jugendhilfe- und Schulausschuss wird in seiner heutigen Sitzung über eine mögliche Erweiterung beraten.

Die hohe Zahl der Anmeldungen hat auch Schulleiter Stefan Richter überrascht. Er sieht aber keinen Trend für Buchholz, nur einen ungewöhnlich geburtenstarken Jahrgang. Ein Grund für die „Kinderflut“ könnte der Zuzug junger Familien nach Buchholz sein, etwa in das Baugebiet „Im Röhrken/Magnolienweg“ und an die Rauhe Egge, wo viele Eigenheime aus den 60er Jahren die Besitzer wechselten.

Auch Durchholzer gehen nach Buchholz

Eine Vergrößerung käme Stefan Richter zupass: Denn die Grundschule ist zwar räumlich auf acht Klassen ausgelegt und seit Jahren beliebt. Durch die Festlegung auf nur eine Klasse mussten aber häufig Kinder abgelehnt und die Klassen bis auf den letzten Platz besetzt werden. Die aktuelle Klasse 2 zählt zum Beispiel 31 Kinder.

Die Buchholzer Schule nimmt Kinder aus der Wohngegend rund um das Hammertal auf, sowie aus Durchholz. Die dortige Grundschule war 2007 geschlossen worden. Die Kinder aus dem Dorf werden seitdem auf drei Schulbezirke aufgeteilt. So gehen die Durchholzer zwar gemeinsam in die Kita, werden dann je nach Adresse den Grundschulen Bommern, Vormholz oder Buchholz zugewiesen. Nach Buchholz fahren die Kinder mit einem eigenen Schulbus.

Kleine Hattinger und Sprockhöveler hatten bislang kaum Chancen

Auch Eltern aus anderen Stadtteilen – oder den Nachbarstädten Hattingen und Sprockhövel – würden ihre Kinder gern nach Buchholz schicken, hatten aber kaum Chancen. „Obwohl Buchholz für diese Kinder die nächstgelegene Schule ist“, bedauert Richter. „Ich habe schon Kinder ablehnen müssen, die wenige Meter weiter an der Buchholzer Straße wohnen, aber eben hinter dem Ortsschild.“

In diesem Jahr könnten Stefan Richter die Gewissenskonflikte erspart bleiben: 36 der angemeldeten 41 Schüler stammen aus dem Schulbezirk und nach dem NRW- Schulgesetz ist ab dem 30. Kind eine zweite Eingangsklasse zu bilden. Davon könnten auch auswärtige Kinder profitieren und einen Platz ergattern. Die Wittener CDU- und SPD-Fraktion unterstützen diese Pläne : „Hier gilt die Prämisse: Kurze Beine, kurze Wege“, heißt es im Antrag an den Schulausschuss. Am 14. Februar sollen die Aufnahmen (und Ablehnungen) verschickt werden.

Kein erneuter Ärger mit dem Putzdienst

Im letzten Frühjahr war die Grundschule Buchholz in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt: Weil ein von der Stadt beauftragtes privates Reinigungsunternehmen zum wiederholten Male das Schulgebäude nicht geputzt hatte, schickte der Rektor kurzerhand alle Kinder nach Hause.

Seit diesem „Warnschuss“ gab es keine Vorfälle mehr. Schulleiter Stefan Richter: „Wir können uns nicht beschweren.“