Witten. . Familie Bonner hat beim Weihnachtsmarkt auf dem Berliner Platz diesmal eine zweistöckige Hütte dabei – mit Live-Musik einmal die Woche.

Die Temperaturen stimmen. Vier Tage bevor am Donnerstag der Budenzauber in der Innenstadt eröffnet, kriecht die Kälte bei kurzem Verweilen auf dem Berliner Platz schon in die Schuhe. Und stehen bleibt hier derzeit so mancher Passant, den Blick nach oben gerichtet: Denn die Glühweinbude „Bonners Feuerkessel“ kommt in diesem Jahr höher daher.

„Wir fanden es einfach schade, dass hier am Platz bislang keine Bühne war“, erklärt Betreiberin Deborah Bonner-Graß das zusätzliche Stockwerk. „Wir sind oft angesprochen worden, dass die Besucher hier auch gerne ein bisschen tanzen würden.“ Weil es sonst auf dem Platz dafür keine andere Möglichkeit gegeben hätte, habe man den Feuerkessel erweitert – die Grundfläche ist knapp doppelt so groß wie im letzten Jahr – und eben noch einen oben drauf gesetzt.

Einmal die Woche Live-Musik

Einmal in der Woche soll sich der obere Teil jetzt zur Showbühne wandeln, genauer gesagt am 30. November, 5., 13. und 20. Dezember. Und wenn kein Auftritt ansteht, können Besucher des Weihnachtsmarkts einfach entspannt von oben das muntere Treiben zu ihren Füßen beobachten.

Seit 2010 steht Familie Bonner mit der Glühweinpyramide auf dem Wittener Weihnachtsmarkt. „Aber mit dem Imbiss bestimmt schon 30 oder 40 Jahre, das hat noch meine Oma angefangen“, erzählt Deborah Bonner-Graß. Die 28-Jährige hatte auch die Idee zu einer besonderen Aktion:

Lebkuchen-Anstecker für den guten Zweck

Über die Theke gehen in diesem Jahr nicht nur unzählige Becher mit dampfendem Glühwein, sondern auch kleine Anstecker in Lebkuchenform mit dem Schriftzug „Wittener Weihnachtsmarkt“. Der Erlös aus dem Verkauf der Herzen geht an die „Waisenheimat“, einen Jugendhilfeträger.

Der doppelstöckige Feuerkessel ist schon vor der Eröffnung des Weihnachtsmarktes ein Hingucker auf dem Berliner Platz.
Der doppelstöckige Feuerkessel ist schon vor der Eröffnung des Weihnachtsmarktes ein Hingucker auf dem Berliner Platz. © Jürgen Theobald

1000 Stück haben die Bonners anfertigen lassen, bei einem Preis von 2,50 Euro könnten so bis zu 2500 Euro für die „Waisenheimat“ zusammen kommen. „Wir wollten etwas zurückgeben in diesem Jahr. Und da denkt man einfach als erstes an Kinder“, sagt Bonner-Graß. Das Geld soll in den Kreativ-Raum des zentralen Gebäudes der Jugendhilfe-Einrichtung fließen. „Wir brauchen vor allem Materialien. Leinwände und Farben zum Beispiel“, sagt Heimleiter Ralf Bouerdieck-Thiem. „Auf jeden Fall werden wir das Geld für schöne Sache ausgeben.“

Tasse mit Hauptbahnhof

Den wärmenden Glühwein können die Besucher der Pyramide auch dieses Jahr wieder aus einer satinierten Witten-Tasse schlürfen. Das Motiv: der Hauptbahnhof. „Das fanden wir jetzt nach der Renovierung einfach passend“, sagt Pyramiden-Betreiber Thomas Graß. Im letzten Jahr zierte die Universität Witten den Becher.

Markt beginnt mit Laternenumzug

Der Weihnachtsmarkt startet am Donnerstag (22.11.) um 16.30 Uhr mit einem Laternenumzug von der Stadtgalerie zum Rathausplatz.

Bürgermeisterin Sonja Leidemann eröffnet um 17 Uhr offiziell den Markt, Christkind Hanna lässt dazu feierlich einen leuchtenden Stern vom Rathausturm auf die Erde hinab.

Wieviele Besucher jedes Jahr zur Glühwein-Pyramide strömen, können die Betreiber nicht sagen. Wieviel Glühwein hier an einem durchschnittlichen Tag seinen Weg aus dem warmen Kessel in die Kehlen der Weihnachtsmarkt-Besucher findet? Betreiber Thomas Graß lacht. „Das wissen wir, aber das verraten wir nicht.“ So oder so: die Vorfreude auf den vorweihnachtlichen Budenzauber steigt mit jedem Tag. Auch bei der Schausteller-Familie Bonner. „Hier trifft man sich einfach noch. Es ist gemütlich und familiär,“ findet Bonner-Graß.