Witten. . Der 20-Jährige hat einiges auf dem Kerbholz, kam aber mit einem blauen Auge davon. Für 13 Straftaten muss der Wittener nicht ins Gefängnis.
Mehrere Körperverletzungsdelikte, Diebstähle, ständige Fahrten ohne Führerschein, betrügerische Einkäufe und Hausfriedensbruch – wegen 13 Straftaten stand ein 20-jähriger Wittener vor dem Bochumer Jugendschöffengericht.
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Am 23. Februar 2017 soll der Beschuldigte ohne Anlass einem anderen mit der Faust ins Gesicht geschlagen haben, was eine schmerzhafte Schwellung im Bereich des linken Jochbeins zur Folge hatte. „Der Mann hatte meine Mutter beleidigt und ich habe ihn zur Rede gestellt“, sagte der 20-Jährige dazu. Das spätere Opfer habe einen Schraubendreher in der Hand gehabt und sei auf ihn zugekommen. „Ich fühlte mich angegriffen und habe mich gewehrt“, so der Wittener, der früher Kickboxen betrieb. Bei seinem offenbar heftigen Faustschlag erlitt er selbst einen Mittelhandbruch.
Moped war nicht zugelassen
Am 10. März 2017 soll er mit einem Moped herumgefahren sein, ohne eine Fahrerlaubnis zu besitzen. Da das Zweirad nicht zugelassen war, hatte er laut Anklage ein altes und nicht gültiges Versicherungskennzeichen montiert. Tatsächlich handelte es sich um einen Roller, für den kein Führerschein erforderlich ist, stellten die Richter fest. Den Roller habe er von einem Bekannten zum Reparieren übernommen und nicht gestohlen,sagte der Angeklagte.
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Die Staatsanwaltschaft warf ihm außerdem vor, im selben Monat einen Roller an der Pferdebachstraße gestohlen zu haben, was der Angeklagte bestritt. Um Körperverletzung ging es wieder am 16. April 2017. Um 0.25 Uhr soll er im Bereich Am Hang/Herdecker Straße einem Opfer unvermittelt mit der Faust ins Gesicht geschlagen haben. Damit noch nicht genug.
Wie die Staatsanwaltschaft ferner ermittelte, beschaffte sich der Angeklagte die Kontodaten einer Bekannten bei der Sparkasse Witten und bestellte im Mai 2017 Waren und Dienstleistungen im Netz für insgesamt rund 200 Euro Im selben Monat stahl er laut Anklage erneut ein Kleinkraftrad.
24-Jährigem den Unterkiefer gebrochen
Am 24. Juni 2017 soll er einem Opfer auf einem Parkplatz in Witten ohne Anlass einen Faustschlag ins Gesicht versetzt haben. Der Geschädigte erlitt einen Bruch des linken Unterkiefers. „Ich wurde geschubst und habe mich gewehrt“, verteidigte sich der Angeklagte. Er sei betrunken gewesen und erinnere sich nicht mehr an das Opfer. Der 24 Jahre alte Geschädigte sagte als Zeuge aus. Er habe nur einen Streit schlichten wollen.
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Am Ende kam der 20-jährige Angeklagte noch mit einem blauen Auge davon. Das Gericht verurteilte ihn wegen 13 Straftaten zu neun Monaten Jugendstrafe auf Bewährung. Außerdem muss er ein Anti-Gewalt-Training absolvieren und 90 Sozialstunden leisten. Bewährung bekam er, weil er sich seit einem Jahr nichts mehr hat zu schulden kommen lassen und auch nicht vorbestraft ist.