Witten. . Wer im Otto-Schott-Saal des Hauses Witten heiraten will, muss künftig etwas mehr bezahlen. Auch der Saalbau erhöht seine Mietpreise.

Wer in Witten den Bund fürs Leben schließt, der tut dies meist im historischen Herrensitz Haus Witten. Von 781 Trauungen im vergangenen Jahr fanden 430 dort statt. Der Konferenzraum des historischen Gebäudes ist derzeit das offizielle Trauzimmer des Standesamtes, doch auch der größere Otto-Schott-Saal im ersten Stock ist bei Brautpaaren beliebt.

Der Verwaltungsrat des Kulturforums, zu dem das Haus Witten gehört, hat in seiner letzten Sitzung nun eine Erhöhung der Entgelte für die Anmietung der Räume beschlossen. Wer künftig im großen Saal „Ja“ sagen möchte, der muss dafür 140 statt wie bisher 100 Euro auf den Tisch legen. Für eine Eheschließung im Konferenzraum müssen Heiratswillige vor 13 Uhr weiterhin keine Extra-Gebühren für den Raum bezahlen. Wer aber danach für eine Trauung in den kleinen Saal möchte, zahlt ab Oktober 100 statt wie bisher 70 Euro.

Letzte Anpassung der Preise gab es 2014

„Diese Erhöhungen sind lediglich marktübliche Steigerungen. Die letzte Anpassung unserer Preise war Anfang 2014“, sagt Institutsleiterin Hendrikje Spengler, die auch für den Saalbau verantwortlich ist. „Wir müssen uns auch der Konkurrenz anpassen und nähern uns jetzt von unten langsam an.“

Zum Vergleich: Wer im Haus Kemnade in Hattingen heiratet, zahlt 175 Euro. In dem Raum haben 35 Gäste Platz. Im Heimatmuseum Helf’s Hof in Bochum sind es sogar 266 Euro bei nur 15 Sitzplätzen. Im Otto-Schott-Saal kann das Brautpaar dagegen vor bis zu 140 Freunden und Verwandten den Bund fürs Leben schließen. „Deshalb ist der Raum auch so beliebt“, sagt Sabine Friedrich vom Haus Witten.

Standesamtliche Hochzeit wird zum Event

Denn: Immer weniger Paare heiraten kirchlich, die standesamtliche Trauung wird so immer mehr zum Event. Auch über die Stadtgrenzen hinaus ist der Saal aufgrund seiner Größe daher begehrt. „Hier heiraten viele Paare aus Bochum, Dortmund und Essen“, sagt Friedrich. Für Haus Witten erhoffen sich die Verantwortlichen durch die Preiserhöhungen, die auch den Filmsaal (190 statt 110 Euro) betreffen, eine Steigerung der Jahreserlöse um zehn Prozent.

Auch für den Saalbau hat der Verwaltungsrat des Kulturforums eine neue Entgeltrichtlinie beschlossen. Hier wie dort sollen durch die Mehreinnahmen vor allem Tariferhöhungen abgefedert werden. Beim Saalbau kommen zudem noch weitere Kostensteigerungen etwa bei Künstlergagen, Gema-Rechten oder für die Brandwache hinzu. Fünf Prozent mehr Erlöse sollen die neuen Preise in die Kasse der Kulturinstitution bringen.

Auch das Parken auf dem Parkplatz des Saalbaus wird teurer: Jede angefangene Stunde kostet künftig 1,20 €, eine Tageskarte sechs Euro.