Witten. . Der Verwaltungsrat des Kulturforums hat den Wirtschaftsplan für 2019 verabschiedet. Die Stadt will ihre Zuschüsse auf 5,7 Millionen Euro erhöhen.

Für Ratsmitglied und Künstler Harald Kahl ist es „die Trendwende, die von Kulturschaffenden seit Jahren gefordert wird“: Die Stadt will dem Kulturforum für das kommende Jahr 400 000 Euro mehr an Zuschüssen zahlen. So steht es im neuen Wirtschaftsplan des Kulturforums, für den dessen Verwaltungsrat in seiner Sitzung am Dienstagabend grünes Licht gegeben hat. Mit den zusätzlichen Geldern sollen im kommenden Jahr insgesamt über 5,7 Millionen Euro von städtischer Seite in den Etat des Forums fließen – so viel wie seit langem nicht mehr.

Mit der zusätzlichen Finanzspritze will die Stadt die Zahlungsfähigkeit des Kulturforums aufrecht erhalten. Allerdings kann das Kulturforum noch nicht fest mit den zusätzlichen Zuwendungen planen. Die 400 000 Euro werden in den Haushalt der Stadt für 2019 und 2020 eingeplant. Der Rat segnet diesen erst Ende 2018 ab – oder lehnt ihn ab. Sollte die Aufstockung dann nicht zustande kommen, muss das Kulturforum einen neuen Wirtschaftsplan aufstellen.

Bis 2024 erhöhte Zuschüsse

Dennoch, die Zustimmung und Freude in den Reihen des Verwaltungsrates ist groß. Er verabschiedete den Plan mit nur einer Gegenstimme (Linke). „Ich habe mir beim ersten Lesen des Plans die Augen gerieben“, sagt Harald Kahl vom Bürgerforum. „Für mich ist das ein Umdenken und etwas wirklich Neues für den Kulturetat in Witten.“ Und es soll ähnlich gut weitergehen: Für die Jahre 2020 bis 2024 stellt die Stadt jeweils 330 000 Euro an zusätzlichen Zuschüssen in Aussicht.

„Nicht ganz so euphorisch“ zeigt sich CDU-Politiker Tobias Grunwald. „Für mich ist das eher eine Minimalforderung, die jetzt erfüllt wird. Aber wir befinden uns auf einem gutem Weg.“ Der Haushaltsplan des Kulturforums weist trotz der eingerechneten städtischen Finanzspritze ein Minus von rund 388 000 Euro auf.

Tarifsteigerungen erhöhen Personalkosten

Auf der Ausgabenseite schlagen wieder die Personalkosten als größter Posten mit rund 4,4 Millionen Euro zu Buche. Diese haben sich durch Tarifsteigerungen noch zusätzlich erhöht. Allein im kommenden Jahr sind das zusätzliche 81 000 Euro.

Kulturforum will auch investieren

Für 2019 rechnet das Kulturforum beim Saalbau mit einem Umsatzerlös in Höhe von 715 000 Euro, bei der Musikschule mit 542 000 Euro.

112 000 Euro will das Kulturforum 2019 investieren. 82 000 Euro sollen in den Saalbau fließen. Es sollen etwa neue Scheinwerfer und anderes technisches Gerät gekauft werden. Die Videoüberwachung auf dem Parkdeck soll erneuert werden.

89 Beschäftigte verteilt auf 68 Vollzeitstellen arbeiten im Kulturforum und seinen Einrichtungen Musikschule, Märkisches Museum, Saalbau, Haus Witten, Stadtarchiv, Bibliothek und Kulturbüro. 1996, zu Beginn des Kulturforums, waren es noch 155 „Köpfe“, 2009 dann 121.

1996 startete das Kulturforum als Eigenbetrieb mit städtischen Zuschüssen von jährlich 5,8 Millionen Euro. Diese stiegen auf sechs Millionen Euro, als das Stadtarchiv zum Kulturforum kam. Seit 2012 wurden die Zahlungen im Rahmen des Stärkungspaktes kontinuierlich abgeschmolzen. 2018 flossen 5,3 Millionen Euro ans Forum.