Witten. . Im äthiopischen Dorf Bassale steht bereits eine „Holzkamp School“. Nun sparen die Gesamtschüler für den Bau einer zweiten Schule.

„Wenn man einmal erlebt hat, wie sich diese Kinder über ihre Schule gefreut haben, ist das wunderbar“, schwärmt Marius, Schüler der Holzkamp-Gesamtschule. Der 18-Jährige und seine Mitschüler Robin und Jan konnten im letzten Jahr das neue Gebäude in Äthiopien anschauen. Seit 2012 spendet die Gesamtschule Erlöse aus ihrem Spendenlauf an den Verein Etiopia-Witten. Nun sammelt sie für den Bau einer zweiten Schule.

Das Engagement der Annener für Wittens Partnerstadt Mekele ist gewachsen. 2016 gaben die Schüler 25 000 Euro an Etiopia-Witten. Im Februar 2017 wurde der erste Grundstein gelegt, den die Schüler Cedric, Fynn und Laura besichtigten. Dieses Jahr konnte das Gebäude mit vier Klassenzimmern in dem Dorf Bassale eingeweiht werden.

Hilfe zur Selbsthilfe

Das Empfängerdorf war aber nicht unbeteiligt. Dr. Ahmedin Idris, Vorsitzender von Etiopia-Witten, möchte, dass das Dorf ein Drittel des Bauprojekts finanziell selbst stemmt. Finn weiß warum: „Ich denke, unsere Spendengelder sind Hilfe zur Selbsthilfe.“ Durch die Bauarbeiten werden lokale Betriebe beauftragt. Auch Bernd Schröder, Abteilungsleiter für die Klassen 8 bis 10 an der Holzkamp-Gesamtschule, ist dieser Meinung: „Was nichts kostet, ist nichts wert. Wir wollen nicht einfach eine Schule da hinstellen, sondern die Bezirksregierung soll selbst mithelfen.“

Dieses Jahr planen die Gesamtschüler, erneut genug Geld für eine neue Schule aufzubringen, die in Mechoni stehen soll. Noch lernen die Kinder dort lediglich im Schatten eines Baumes und in einem Unterstand.

Schüler sollen Lohn spenden

Wie also können die Holzkämper helfen? Nicht nur der Spendenlauf, auch andere Projekte sollen genutzt werden. „Letzte Woche war ich mit Lea und Jan beim Weltkindertag. Wir haben Kuchen verkauft und Kinder geschminkt, da kam einiges an Geld zusammen“, berichtet Marius.

Wenn jeder der 1150 Holzkampschüler 18,26 Euro spenden würde, dann hätte die Gruppe die benötigten 21 000 Euro schon zusammen. Deshalb soll jeder Jugendliche ab der Klasse 8 am 4. Oktober für einen Tag in einen Betrieb arbeiten und das Einkommen dieses Tages in die Schule in Äthiopien investieren. Die Schülervertretung möchte außerdem andere Schulen in das Äthiopien-Projekt einbinden.

Subotic baute Brunnen bei Holzkamp-Schule

Auch der ehemalige BVB-Spieler Subotic engagiert sich mit seiner eigenen Stiftung „Neven Subotic“ in Äthiopien und lässt dort Brunnen bauen. Einer davon steht in der Nähe der neuen „Bassale Holzkamp Primary School“. „Bei unserem zweiten Besuch bei der Schule stand da plötzlich ein Brunnen. Wir fragten uns, wo der her kam“, erzählt der Abteilungsleiter schmunzelnd. Vielleicht erscheint im nächsten Jahr dann überraschend ein neuer Brunnen. Dann aber vor der neuen „Holzkamp-Schule“.