Witten. . Erstes Fazit der Stadt zum größten Straßenbauprojekt der nächsten Jahre fällt positiv aus: Verkehr fließt, Probleme beseitigt, kaum Beschwerden.

Zwei Wochen ist es her, dass an der Großbaustelle Pferdebachstraße die ersten Bagger angerückt sind. Das befürchtete Verkehrschaos blieb bisher offenbar aus. Jedenfalls ist die Stadt rundum zufrieden. „Es läuft“, kommentiert Baurat Rommelfanger den Start des aufwändigen Projekts. Die Pferdebachstraße ist eine der wichtigsten Eingangs- und Ausfallstraßen Wittens.

S-Bahn-Halt Universität könnte kommen

Auch eine S-Bahn-Haltestelle Universität könnte eventuell im Zuge der Baumaßnahmen entstehen. Witten steht als eine von neun möglichen Revier-Städten auf dem Plan der DB-Stations-Offensive.

Jetzt müssten Machbarkeit und Finanzierung geprüft werden, so Baudezernent Rommelfanger. Aber die Aufnahme auf die Liste stimme hoffnungsfroh.

Mit 14 Tagen Verspätung trafen sich am Donnerstag Vertreter aller beteiligten Firmen mit der Verwaltungsspitze zum offiziellen Spatenstich-Foto. „Was gibt es Schöneres, als in Witten an einem Bagger zu stehen?“ fragte die Bürgermeisterin schmunzelnd. Ein Bagger symbolisiere schließlich Bewegung. „Und wir wollen jetzt das größte Straßenbau-Projekt der letzten 15 Jahre in Angriff nehmen.“

„Es soll das schöne Eingangstor zur Stadt werden“

1150 Meter Asphalt zwischen Ardey- und Leostraße, zweieinhalb Jahre Bauzeit, 12,4 Millionen Euro geplante Kosten, von denen die Stadt knapp zwei Millionen selbst beisteuern muss: Das sind die nackten Zahlen. Gefühlt ist die Pferdebachstraße mehr. Wichtiger Zubringer zur Uni, kürzester Weg zum Krankenhaus, Hauptverkehrsachse Richtung Autobahn und Zentrum. Das soll man nach dem Umbau auch erkennen können. „Es soll das schöne Eingangstor zur Stadt werden. Jetzt sieht es noch aus, als führe man durch den Innenhof“, sagt der Stadtbaurat.

Dafür werden nicht nur Fahrbahn, Kanal- und Versorgungsnetz erneuert. Es entstehen Radwege, zwei Kreisel und die letzte Lücke im Rheinischen Esel wird geschlossen. „Wir bauen eine Brücke“, schwärmt der Baudezernent, „eine wunderbare Schrägseilbrücke.“

Aber wir wollen möglichst viel Verkehr fließen lassen“

Zurzeit ist die Pferdebachstraße stadtauswärts gesperrt, der Verkehr wird über die Dortmunder Straße Richtung Autobahnauffahrt Annen umgeleitet. Eine Vollsperrung soll möglichst vermieden werden. „Dadurch dauert die Maßnahme vielleicht ein halbes Jahr länger. Aber wir wollen möglichst viel Verkehr fließen lassen“, sagt Stefan Rommelfanger. Das Konzept habe sich bis jetzt bewährt.

Gerade mal 25 Bürger hätten sich seit Beginn der Arbeiten bei der Stadt gemeldet, so Kerstin Kreikmann von der Stabsstelle Baudezernat. „Man kann sagen, es läuft bislang absolut reibungslos.“ Kleinere Probleme wie die Führung der Radfahrer in der Baustelle seien angegangen und beseitigt worden. Auch die Kommunikation klappe bestens. „Ich glaube, es ist uns gelungen, die Bürger mitzunehmen.“ Das bestätigt Ratsmitglied Klaus Wiegand (SPD). Er ist froh, dass es nun richtig losgeht mit den Bauarbeiten. „Die sind mehr als notwendig“, sagt der Bommeraner. Sie hätten nur früher kommen müssen. „Am Thema Pferdebachstraße sind wir seit 1975 dran.“