Witten. . Handballer holen mit 6:13 Minuten den Sieg beim 40. Zwiebelsackträgerlauf. Aber trotz des Jubiläums waren diesmal nur wenige Läufer am Start.
Die Jungs vom HSV Herbede können nicht nur gut mit Bällen – sie sind auch ganz schön schnell unterwegs: Nur sechs Minuten und 13 Sekunden brauchen die vier Sportler für die rund 500 Meter lange Strecke beim Zwiebelsackträgerstaffellauf. So schnell ist keine andere Staffel im Feld – und dabei haben die Herbeder dicke Zehn-Kilo-Säcke auf den Schultern.
„Aber man ist immer auch ein bisschen aufgeregt“
Insgesamt 24 Staffeln – sieben Kinder- und 17 Erwachsenen-Teams – waren gemeldet worden. Weniger als im letzten Jahr und deutlich weniger als vom Stadtmarketing gehofft. Schließlich sollten es zum 40. Jubiläum der Läufe doch eigentlich auch 40 Staffeln werden. Wahrscheinlich liegt das an der Verschiebung der Traditionsveranstaltung auf den Sonntag, vermutet Stadtmarketing-Chefin Inge Nowack. Samstags sei für die Läufer wohl der bessere Termin – und der Montag für die Schüler ohnehin.
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Wenn es auch weniger Läufer sind, dafür gibt es wenigstens viele Zuschauer. Bei dem herrlichem Wetter säumen sie die Strecke an der Ruhrstraße und feuern die Teams an, die mit sichtlich viel Spaß an die Sache gehen. „Aber man ist immer auch ein bisschen aufgeregt“, gibt Hans-Peter Otto vom PV Triathlon zu – und verrät gleich noch ein anderes Geheimnis: „Wir heimsen anschließend immer den Zwiebelsack ein und bitten unsere Frauen, davon für nächste Treffen einen Zwiebelkuchen zu backen.“
„Wir haben trainiert und sind auf den Punkt topfit“
Die Frauen vom Reiter-Team Flehinghaus haben derweil ganz andere Probleme. Sie üben kurz vorm Start noch schnell die Übergabe der Säcke. „Das haben wir ja noch nie gemacht“, sagt Bianca Kröger, die mit ihren drei Team-Kolleginnen mitläuft, um Geld für neue Voltigier-Anzüge für die Vereins-Kinder zu gewinnen. (So viel sei verraten: Es hat geklappt, sie wurden zweite.)
Eine ganz andere Vorbereitung wählt dagegen die Staffel der Standortgemeinschaft. Stadtgalerie-Manager Frederik Westhoff lässt sich vom Backhaus-Maskottchen, einem überlebensgroßen Bären, massieren. „Wir haben trainiert und sind auf den Punkt topfit“, sagt er schmunzelnd. Das scheint zu stimmen: Schnell wie der Blitz rast er kurz drauf los – und holt mit seiner Staffel den ersten Platz in der Acht-Kilo-Sack-Klasse. „Aber es ist wirklich anstrengend, nach der Wende spürt man echt, wie es deutlich schwerer wird.“
„Einige der Läufer treffe ich jedes Jahr hier wieder“
Einer der von Anfang an dabei war, ist Martin Seubert. Fast jedes Jahr war er selbst am Start. Im ersten Jahr seien Strecke und Säcke furchtbar schwer gewesen, erzählt er. Aber Spaß habe es immer gemacht. Auch wegen der Kameradschaft: „Einige der Läufer treffe ich jedes Jahr hier wieder“, sagt der 66-Jährige, der bei den Zwiebeljoggern startet.
Auch Matthias Dix ist einer der alten Hasen. Er läuft für den PV Triathlon dabei, der diesmal ganze sechs Staffeln am Start hatte. „Es ist einfach ein tolles Gruppenerlebnis“, erklärt er. Der Start beim Zwiebellauf sei gut fürs Gemeinschaftsgefühl im Verein. „Und wenn dann der letzte Läufer der Staffel von allen gemeinsam auf der Strecke abgeholt und unter dem Applaus der Zuschauer ins Ziel begleitet wird, dann schlägt mir einfach das Herz höher.“