Es gehört Mut dazu, sich für den Führungsjob beim Stadtmarketing Witten zu bewerben. Man sollte es zumindest mit der Bürgermeisterin gut können.
Kein Geschäftsführer hat es auf dem Chefsessel beim Stadtmarketing bislang länger als fünf Jahre ausgehalten – die einen gingen freiwillig, andere bekamen den Laufpass. Der Job bei der Stadttochter ist nicht einfach, schließlich muss man es dort allen recht machen: Politik, Verwaltung, Handel, Gesellschaftern, Beirat. Das wird auch die neue Amtsinhaberin Dr. Silvia Nolte noch zu spüren bekommen.
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Zuallererst sind kreative Ideen gefragt, wie Witten als Marke weiterzuentwickeln ist. Touristische Angebote wie Muttental oder Ruhrtalradweg sind das eine. Darüber darf man die eigene Bevölkerung nicht vergessen. Welche neuen Veranstaltungsformate können das Leben hier noch lebenswerter machen? Gerade bei Musik & Open -Air ist noch viel Luft nach oben. Warum etwa gibt’s keine Live-Konzerte mehr auf dem Hohenstein?
Dass Nolte viel Erfahrung in (Stadt-) Marketing, Tourismus und Veranstaltungsmanagement hat, spricht für sie. In Witten muss sie den Beweis antreten, die Stadt gut „verkaufen“ zu können, zuallererst den eigenen Bürgern. Wenn sie das schafft, darf sie bleiben. Gerne auch länger. Man sollte ihr dafür die nötige Freiheit lassen.