witten. . Seit zehn Jahren managt Dirk Steimann (51) die Kultur in Witten. Doch ob es darüberhinaus eine Fortsetzung geben wird, ist äußerst fraglich.
Es ist eine Personalie, aber eine wichtige: Die Tage von Dirk Steimann als Leiter des Kulturforums sind offenbar gezählt. Seine anstehende Wiederwahl gilt nach Informationen dieser Zeitung als äußert unsicher.
Der 51-Jährige wollte am Dienstag (8.5.) nicht dazu Stellung nehmen, weil es sich um eine „interne Angelegenheit“ des Verwaltungsrats handele. In dem Gremium sind die Ratsfraktionen vertreten. Es hat über alle wichtigen Weichenstellungen bei der „Anstalt öffentlichen Rechts“, mehr oder weniger einer Stadttochter, mitzubestimmen. Zum Kulturforum gehören Haus Witten, die Stadtbibliothek, der Saalbau, das Stadtarchiv, die Musikschule und das Märkische Museum. Es koordiniert fast alles, was in Witten mit Kultur zu tun hat.
Politik: Masterplan Kultur sollte längst fertig sein
Steimann ist seit Anfang 2009 im Amt, war aber nie ganz unumstritten. Gerade aus der Politik kommt Kritik. So warte man noch immer auf den Masterplan Kultur, „der längst fertig sein sollte“, wie kommunalpolitisch Aktive sagen, die ihren Namen allesamt in diesem Zusammenhang nicht erwähnt sehen wollen. „Wir müssen Visionen haben, wie es weitergehen soll, was die Zukunft von Saalbau oder freier Szene ist, wie es sich mit Beteiligungen verhält, was das große Ziel ist, auch was Haus Witten angeht, wo es zu wenig Veranstaltungen gibt.“
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Jemand anderes vermisst die „strategische Weiterentwicklung“ des Kulturforums, Angaben, wie es mit den Kultureinrichtungen weitergehen soll, wo Synergien, Vernetzungen möglich sind, wie man den „Herausforderungen der nächsten Jahre“ begegnen will. „Das alles hätte in einen Masterplan Kultur einfließen sollen.“
„Falscher Adressat für Vorwürfe“
Die, die es etwas besser mit ihm meinen, bescheinigen Steimann zumindest einen schwierigen Job. „Es ist nicht so einfach, das Konglomerat Kulturforum mit seinen diversen Instituten zu managen“, sagt ein Fraktionsmitglied – „und das bei erheblich, von sechs auf 5,3 Millionen Euro gekürzten Mitteln im Jahr“.
Dieser Kommunalpolitiker sieht in Steimann den falschen Adressaten für so manchen Vorwurf, etwa zum Masterplan. Er hält eher die Kulturdezernentin in Person der Bürgermeisterin für die richtige Zielscheibe. Leidemann ist auch Vorsitzende des Verwaltungsrats. Ihr Verhältnis zu Steimann gilt als ziemlich zerrüttet.
Steimann würde gerne in Witten bleiben
Der Leiter des Kulturforums selbst will den Masterplan Kultur noch vor der Sommerpause vorlegen. 2016 sei der Auftrag dazu erteilt worden. Er selbst würde gerne in Witten bleiben. Wie Verwaltungsrat und der Rat der Stadt abstimmen, ist noch offen. „Es ist unklar, wer sich wie positioniert“, heißt es zum Votum im Verwaltungsrat. Aktuell scheint es dort nur wenig Fürsprecher für Steimann zu geben.