Witten. . Es ist sicherlich nicht alles Gold, was im Kulturforum glänzt. Aber war die Arbeit Steimanns so schlecht, dass er nicht weitermachen dürfen soll?

Kulturforumsleiter Dirk Steimann ist weder ein gewiefter Taktiker noch ein geborener Diplomat. Das kann man ehrenwert finden, weil er authentisch bleibt, oder unklug. Denn er ist von der Politik abhängig, nicht nur wenn es wie jetzt um die Vertragsverlängerung in eigener Sache geht.

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Museumsleiter Dirk Steimann im großen Saal des Märkischen Museum an der Husemannstraße 12 in Witten am Freitag den 18.05.12. Im Hintergrund das große Wandbild von Fred Thieler.
Foto: Michael Korte / WAZ FotoPool
Von Jürgen Augstein-Peschel

Die Vorwürfe, die Steimann gemacht werden, etwa der noch ausstehende Kulturplan, klingen allerdings mäßig überzeugend. Er sagt: Ist in Arbeit, muss aber alles neben dem laufenden Geschäft erledigt werden. Natürlich will man von ihm wissen, wie es mit der Kultur weitergeht, bei knapper werdenden Mitteln und neuen Bedürfnissen im Digitalzeitalter. Er sollte die Antworten bald liefern, aber noch einmal die Chance bekommen. Denn so schlecht ist Witten kulturell nicht schlecht aufgestellt.

Steimann hat immerhin (mit politischen Rückwind) den Zusammenschluss von Museum und Bücherei organisiert und das Museum mit dem neuen Leiter Christoph Kohl optimal aufgestellt. Fazit: Nicht alles war schlecht, aber vielleicht nicht gut genug.