Witten. . Der ausgefallene Advents-Auftritt von Rolf Zuckowski wurde nachgeholt. Der Liedermacher sang im Saalbau für und mit den Kindern.

Draußen scheint die warme Mai-Sonne und drinnen im Saalbau erklingt laut „In der Weihnachtsbäckerei...“ Aber so ist das halt, wenn Rolf Zuckowski zu Besuch ist. Nachträglich quasi – weil er sich zur Aufführung des Musikcals „Rolfs großer Weihnachtsschatz“ den Fuß gebrochen hatte.

Und so zogen die 150 Kinder, die im Dezember dabei waren, am Donnerstag ihre lila Team-Shirts noch mal an und sangen für und mit dem großen Meister, der zu den erfolgreichsten Künstlern in Deutschland zählt. Starallüren sind ihm dennoch fremd. Er trällert ein Liedchen mir der Ukulele, versichert noch einmal, wie leid es ihm tat, dass er absagen musste und staunt darüber, wie toll der Chor den Auftritt auch ohne ihn hinbekommen hat.

Auch die Eltern singen alle mit

Das hat er schließlich gesehen, im Video. Der 70-Jährige erzählt den Kindern, wie er zur Musik kam, und wie er mit Peter Maffay den Drachen Tabaluga erfand. Er versichert den Jungs, dass Singen gar nicht uncool ist und stimmt für kleines Mädchen, das ihm zuflüstert, dass es Geburtstag hatte – und alle anderen Geburtstagskinder – seinen größten Hit an: „Wie schön, dass du geboren bist...“ Dafür braucht es keine Probe. Da singen alle mit, auch die Eltern.

Rolf Zuckowski weiß, wie er die Kinder begeistert. Er lässt sie hüpfen zu „Stups, der kleine Osterhase“ und macht jede Menge Quatsch am Mikrofon. „Zähle deine Haare“ singt er, wo es Jahre heißen müsste und stöhnt nach einem langen Song: „Wer hat sich das bloß ausgedacht?“

Es gibt stehenden Applaus

Und natürlich werden auch noch einmal die Lieder angestimmt, die der Wittener Projektchor mit ihm beim Musical gesungen hätte. „Die Jahresuhr“ ist zu hören und „Silber und Gold“. Die Kinder können’s noch, hell und klar sind ihre Stimmen, schön klingt es zusammen mit Zuckowski. Schade, dass diesmal außer den Eltern keine Zuhörer dabei sind. Aber die sind begeistert: Stehenden Applaus gibt es, als der Besucher sich nach einer guten Stunde wieder verabschieden muss.

Kinderliedermacher Rolf Zuckowski  im Interview mit Sylvia Mansel.
Kinderliedermacher Rolf Zuckowski im Interview mit Sylvia Mansel. © Bastian Haumann

Aber vielleicht gibt es ja ein Wiedersehen. Sylvia Mansel, die die Kindermusicals leitet, hatte sich im Interview mit Zuckowski gewünscht, er möge doch ein Lied für die Kinder im Ruhrgebiet schreiben. Er versprach, sich zu kümmern. „Zusammen mit Fee Badenius, das wäre doch toll“, sagt er. Oder er kommt mit seinem Jungschor. „Eins ist sicher“, sagt Martin Bartelworth, Geschäftsführer der Creativen Kirche abschließend. „Aus dieser Begegnung wird sich was Gutes entwickeln.“

>>>FESTIVAL DER CHÖRE AM SAMSTAG

Mit dem Besuch von Rolf Zuckowski wurde die Festivalwoche zum einjährigen Bestehen der ev. Pop-Akademie eröffnet. Vor dem Konzert hatte er sich mit Studenten und Erziehern zu einem Werkstatt-Gespräch getroffen.

Am Samstag (5. Mai) geht es um 19.30 Uhr mit dem „Festival der Chöre“ weiter. Pop- und Gospelchöre zeigen ihr Können. Morgen, am Sonntag, läuft dann ganztags in der Ruhrstraße 48 ein Tag der offenen Tür.