Witten. . Löscheinheiten der Hölzer und Bommern simulierten Einsatz bei Verkehrsunfall mit drei Autos. Vier Schwerverletzte mussten geborgen werden.
- 47 Feuerwehrleute der Löscheinheiten der Hölzer und Bommern haben den Ernstfall geprobt
- An der Bommerholzer Straße/Ecke Am Ländchen simulierten sie einen Einsatz bei einem Verkehrsunfall
- Drei Fahrzeuge mussten gesichert und vier Schwerverletzte geborgen werden
„Sie haben mir versprochen, dass meine Freundin nicht stirbt! Sie haben es mir versprochen!“ Die junge Frau steht unter Schock. Feuerwehrmann Maik Stefanski versucht sie zu beruhigen. Er ist sich sicher, ihre Freundin aus dem Wrack des Autos retten zu können. Das kann er auch guten Gewissens sein, denn alles ist nur gespielt.
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Der Spielplatz: Die Bommerholzer Straße/Ecke Am Ländchen. Dort haben 47 Feuerwehrleute der Löscheinheiten der Hölzer und Bommern den Ernstfall geprobt. Sie mussten vier Schwerverletzte bei einem simulierten Verkehrsunfall aus drei Autos bergen. Während es sich bei den Schwerverletzten um Puppen handelte, wurden die Leichtverletzten von RUDs (Realistische Unfall-Darsteller) vom DRK verkörpert. Diese spielten ihre Rolle so gut, dass Passanten die Szene für einen echten Unfall gehalten hätten, wenn die Straße für die Übung nicht abgesperrt worden wäre.
Schweres Gerät wird eingesetzt
Übung war lange geplant und vorbereitet
Von der Planung bis zur Umsetzung der Übung hat es ein halbes Jahr gedauert. Es brauchte u.a. Genehmigungen vom Eigentümer des Geländes (Dynamit Nobel) und von Straßen NRW. Außerdem mussten die Unfallfahrzeuge beschafft und präpariert werden.
Mehr Fotos zur Übung gibt es auf waz.de/witten.
Mit einer Seilwinde und Leitern wird ein Pkw, der im Graben liegt, gestützt. „Das Absichern dauert am längsten“, sagt Gruppenführer Markus Ende. „Zunächst mussten wir das Umfeld erkunden und schauen, ob vielleicht noch eine Person im Graben liegt. Abgesichert werden musste das Auto, um die Insassen sicher bergen zu können und damit es beim Bergen nicht auf die Kameraden fallen kann.“ Die eigentliche Personenrettung geht dann schnell. Binnen weniger Minuten sind die Opfer aus dem Wrack befreit.
Nicht ganz so schnell geht es bei einem anderen Fahrzeug, das kopfüber an einem Hang liegt. „Es ist gekippt. Wir mussten es zunächst in alle Richtungen sichern“, so Gruppenführer Bastian Kruse. Erschwerend hinzu kommt, dass der Verletzte auch nach der Absicherung nicht problemlos aus dem Wrack gezogen werden kann, da er eingeklemmt ist. Sogenanntes schweres Gerät in Form eines Spreizers kommt zum Einsatz. Metall wird verbogen. Es knackt und knirscht. „Pass’ auf die Person auf, wenn du schneidest“, ruft Bastian Kruse einem Kameraden zu, der mit vollem Elan bei der Sache ist – auch beim „Spielen“ geben die Beteiligten hundert Prozent.
Nach etwas mehr als einer Stunde ist die Übung der beiden Freiwilligen Feuerwehren beendet. Christian Lauterbach, Übungsleiter und Standortleiter Hölzer, zieht Bilanz: „Alle Unfallopfer sind gerettet und versorgt worden. Einzig die Einbindung der Fahrzeuge ist verbesserungswürdig. Während die Löschfahrzeuge zur technischen Rettung eingesetzt wurden, standen die technischen Fahrzeuge weiter entfernt.“ Dies war der Tatsache geschuldet, dass die Löschfahrzeuge zuerst am Unfallort eingetroffen waren und möglichst schnell mit der Rettung begonnen werden sollte. „Aber unterm Strich“, so Christian Lauterbach, „haben die Jungs einen super Job gemacht.“