Witten. . Feueralarm im Rathaus und ein schwer verletzter Bauarbeiter in Rüdinghausen – und alles zur gleichen Zeit: Hektischer Morgen für die Feuerwehr.

  • Rund 150 Mitarbeiter und Bürger mussten Verwaltungsgebäude für eine Viertelstunde verlassen
  • Durchgeschmorte Leuchte im zweiten Obergeschoss löste um 9.15 Uhr Feueralarm in allen Büros aus
  • Feuerwehr musste zeitlich einen verunglückten Arbeiter aus einer Baugrube in Rüdinghausen retten

Kleine Ursache, große Wirkung: Wegen einer kaputten Leuchte wurde am Donnerstagmorgen das Rathaus evakuiert. Zeitgleich musste die Feuerwehr in Rüdinghausen einen Mann aus einer Baugrube retten.

In den Büros im Rathaus brannte schon lange Licht, als dort gegen 9.15 Uhr ein defektes elektronisches Bauteil in einer Leuchte im zweiten Stock durchschmorte. Es roch verkohlt und rauchte, woraufhin Mitarbeiter die Feuerwehr riefen. Gleichzeitig wurden alle Beschäftigten im Rathaus über ein optisches und akustisches Signal auf ihrem Computerbildschirm alarmiert.

Alle Bediensteten mussten daraufhin das Verwaltungsgebäude verlassen, ebenso Bürger, die sich dort gerade aufhielten. Innerhalb weniger Minuten sei das Rathaus geräumt worden, erklärt Stadtsprecherin Lena Kücük. „Das hat super funktioniert.“ Mehrmals werde im Jahr ein Feueralarm geübt, das habe sich bezahlt gemacht.

Bürgermeisterin macht sich als „Türsteherin“ verdient

Die Feuerwehr stellte einen Kabelbrand fest, die Stadtwerke schalteten den Strom aus. Mit einer Wärmebildkamera wurden angrenzende Bereiche überprüft, aber keine weiteren Gefahren festgestellt. Nach einer Dreiviertelstunde konnte das Rathaus dem Gebäudemanagement übergeben werden und die rund 150 Mitarbeiter, die sich draußen auf dem Platz versammelt hatten, wieder in ihre Büros zurückkehren.

Auch die Bürgermeisterin hatte ihr Dienstzimmer verlassen müssen und sich sogar als „Türsteherin“ am Haupteingang verdient gemacht. „Sie hat in den ersten Minuten aufgepasst, dass keine Bürger mehr reingehen“, sagt Sprecherin Lena Kücük.

Schwer verletzter Mann muss aus drei Meter tiefer Baugrube befreit werden

Während der gesamten Zeit blieben neben der Berufsfeuerwehr weitere Kräfte der Löscheinheiten Rüdinghausen, Herbede und Bommern in ihren Gerätehäusern in Bereitschaft. 22 Mann waren vor Ort gewesen. Ausnahmsweise hatten sie Drehleitern extra aus der Löscheinheit Herbede herbeischaffen müssen, weil die 30-Meter-Leiter der Berufsfeuerwehr zur gleichen Zeit in Rüdinghausen benötigt wurde.

Aus einer drei Meter tiefen Baugrube in Rüdinghausen befreite die Feuerwehr einen Arbeiter.
  
Aus einer drei Meter tiefen Baugrube in Rüdinghausen befreite die Feuerwehr einen Arbeiter.   © Feuerwehr

Dort war ein Arbeiter gegen 8.45 Uhr in einer drei Meter tiefen Baugrube an der Kreisstraße verunglückt. Nach ersten Ermittlungen der Polizei war dem 32-jährigen Essener ein „frei schwingendes Teil“ gegen die Brust geprallt, möglicherweise von einem Container. Er wurde schwer, aber nicht lebensgefährlich verletzt.

Die Feuerwehr holte ihn mit einer „Schleifkorbtrage“ über die Drehleiter aus der Grube. „So konnte er schonend gerettet werden“, sagt Feuerwehrsprecher Ulli Gehrke. Der Einsatz endete – wie der am Rathaus – nach einer guten Dreiviertelstunde.