Witten. . Wittener folgen insgesamt dem Bundestrend: SPD und CDU verlieren Zweitstimmen, AfD, FDP und Linke legen Prozentpunkte zu.
- WittenerWähler folgen insgesamt dem Bundestrend
- SPD und CDU verlieren Zweitstimmen, AfD, FDP und Linke legen Prozentpunkte zu
- Union gewinnt gegenüber 2013 zwei Bezirke hinzu
Wie in der Bundestagswahl 2013 sind die Wittener auch 2017 wieder dem Bundestrend gefolgt. Mit einer Ausnahme: Während die Grünen im Bund 0,5 Prozentpunkte hinzugewinnen konnten, haben sie in Witten einen Punkt eingebüßt.
Zu den Gewinnern zählen im Bund wie in Witten die FDP (Bund: +5,9 Prozentpunkte/Witten: +7,3), die Linke (+0,6/+1,5) und die AfD (+7,9/+6,1). Als Verlierer dieser Wahl können die CDU und SPD bezeichnet werden.
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Sie haben weniger Zweitstimmen erhalten als noch vor vier Jahren. Die Union büßte auf Bundesebene 8,5 Prozentpunkte ein, in Witten 5,3. Die Sozialdemokraten erhielten im Bund 5,2 Punkte weniger – im „roten“ Witten war der Verlust mit minus 8,5 sogar noch größer. Trotzdem: Anders als im Bund, bleibt die SPD in der Ruhrstadt die stärkste Kraft – wenngleich sich der Abstand zur CDU verringert hat.
Union holt vier Wahlbezirke
Vor vier Jahren kam die SPD in elf der 25 Wittener Wahlbezirke auf mehr als 40 Prozent der Zweitstimmen. In der diesjährigen Bundestagswahl gelang ihr das in keinem. Tatsächlich haben die Sozialdemokraten in allen Bezirken Wähler verloren. Mit minus 10,3 Prozentpunkten verbuchten sie einen der größten Verluste in Heven-Ost, traditionell eine der SPD-Hochburgen in Witten (2013: 48 Prozent der Zweitstimmen, 2017: 37,7). Ähnlich groß waren die Stimmeinbußen in Annen-Süd/Borbach/Holzstraße/Hohenstein und Innenstadt-Nordost (beide -10,3). Besonders schlecht lief es für die Sozialdemokraten in den Wahllokalen Albert-Martmöller-Gymnasium I (22,4 Prozent), Brenschenschule I (22,7) und Pestalozzischule (23,7). Besonders gut lief es mit Briefwahlbezirk Heven-Ost (43,8 Prozent), Kultur- und Veranstaltungszentrum Krone (36,9) und Café Schelle (36,7).
Wie die Wittener SPD hat auch die CDU bei dieser Wahl in allen Bezirken Verluste verzeichnet – die größten in Buchholz/Kämpen (-9,8 Prozentpunkte), Innenstadt-Südwest (-7,9) und Schellingstraße/Krumme Dreh/Neuer Weg (-7,1). Besonders schlechte Ergebnisse erzielte die Union in den Wahllokalen Widey-Zentrum (14 Prozent), Gerichtsschule (14,9) und Technisches Rathaus II (15,3). Die Top-Wahllokale für die Christdemokraten waren diesmal die Briefwahlbezirke Bommern-West (36,9 Prozent) Heven-Südwest (34,7) und Rüdinghausen (34,3). Nachdem die Union 2013 erstmals zwei Wahlbezirke holen konnte (Bommern-West und Heven-Südwest) – kamen in diesem Jahr zwei weitere hinzu: Rüdinghausen und Durchholz/Bommerholz.
AfD gewinnt Zweitstimmen hinzu
Anders als für die bisherigen Regierungsparteien ist es in diesem Jahr für die AfD gelaufen. Sie hat in ganz Witten Zweitstimmen hinzu gewonnen, vor allem in Herbede-Ortskern (+9,6 Punkte), Schellingstraße/Krumme Dreh/Neuer Weg (+8,1) und Innenstadt-Nordost (+7,9). Die meisten Stimmen holte die AfD in den Bezirken Schellingstraße/Krumme Dreh/Neuer Weg (12,6 Prozent), Heven-Ost (12,3) und Annen-Nord (11,9).
Wahlbeteiligung höher als bei Landtagswahl
Das Gesamtergebnis bei den Zweitstimmen in Witten ist wie folgt: SPD 30,9 Prozent, CDU 25,2 Prozent, Grüne 8,7 Prozent, Die Linke 9,2 Prozent, FDP 11,1 Prozent und AfD 10 Prozent.
Insgesamt waren bei der diesjährigen Bundestagswahl 74 260 Wittener wahlberechtigt, 55 560 haben tatsächlich gewählt. Damit lag die Wahlbeteiligung bei 74,8 Prozent (bei der Landtagswahl im Mai waren es nur 64,6 Prozent). 0,9 Prozent der Wittener gaben eine ungültige Stimme ab. Folglich waren 99,1 Prozent der Stimmen gültig.
Besonders viele AfD-Wähler gaben ihre Stimme in den Wahllokalen Café Schelle (18,1 Prozent), Technisches Rathaus I (16,4 Prozent) und Hellwegschule II (14,3) ab. Weniger erfolgreich blieb die Alternative für Deutschland in den Briefwahlbezirken Oberdorf/Husemannstraße/Helenenberg (4,6 Prozent), Innenstadt-Norwest (5,4) und Innenstadt-Südwest (5,6).
FDP überspringt Fünf-Prozent-Hürde
Die FDP übersprang bei den Zweitstimmen in allen 25 Wahlbezirken die Fünf-Prozent-Hürde – 2013 war ihr das nur in dreien gelungen. Besonders gut lief es für die Liberalen in Durchholz/Bommerholz (15,2 Prozent), Annen-Süd/Borbach/Holzstraße/Hohenstein (14,4) sowie Bommern-West und Buchholz/Kämpen (beide 14). Mau war das Ergebnis für die FDP in Heven-Ost (7,4 Prozent), Innenstadt-Nordost (8,3) und Krone/Crengeldanz (8,8).
Als Hochburgen der Grünen erwiesen sich in diesem Jahr die Bezirke Innenstadt-Südwest (14,1 Prozent) sowie Innenstadt-Nordwest und Oberdorf/Husemannstraße/Helenenberg (beide 11,8). Deutlich schlechter lief es für die Wittener Grünen in Annen-Mitte/-Nord (5,3 Prozent), Heven-Ost (6,1) und Schellingstraße/Krumme Dreh/Neuer Weg (6,7).